Die Stadtwerke investieren 1,3 Millionen Euro in den Neubau. Damit soll das Wasserwerk auch für den Krisenfall fit gemacht werden.
Rohbau stehtNeues Gebäude am Wasserwerk in Hürth soll die Arbeitsbedingungen verbessern

Stadtwerke-Vorstand Stefan Welsch (l.) und Kai Wapenhans (Leitung Wasser/Abwasser) präsentieren den Baufortschritt am Wasserwerk.
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Der Rohbau steht, Ende 2025 soll das zweigeschossige Erweiterungsgebäude am Wasserwerk in Efferen bezogen werden. Die Fenster sind bereits eingebaut, das Dach eingedeckt. Derzeit wird am Innenausbau mit Heizung, Klima-, Sanitär- und Elektroinstallation gearbeitet.
Rund 1,3 Millionen Euro investieren die Stadtwerke in neue Büro-, Schulungs- und Sozialräume. Mit dem Neubau sollen die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten verbessert werden. Die Stadtwerke sehen darin auch einen Beitrag zur langfristigen Sicherstellung der Wasserversorgung.
Im Hürther Wasserwerk fehlt es an Platz
Das Wasserwerk östlich der Luxemburger Straße wurde in den 1960er-Jahren gebaut. Die räumlichen Verhältnisse dort sind beengt: Es gibt weder Büro- noch Sozialräume. Die Leitwarte befindet sich mitten in einem Server- und Schaltschrankraum, der Pausenraum musste in einen Container ausgelagert werden, eine Garage dient als Besprechungsraum. So stand des in einer Vorlage für den Verwaltungsrat der Stadtwerke, der das Projekt im November 2023 beschlossen hat.
Bislang sind die 23 Beschäftigten der Wasserversorgung auf drei Standorte am Wasserwerk, auf dem Bauhof sowie im Rathaus verteilt. Künftig sollen sie ihren Arbeitsplatz direkt an den Versorgungsanlagen finden. Das erleichtere die Zusammenarbeit und die Abstimmungsprozesse – wichtig vor allem im Krisenfall, so die Stadtwerke. Denn die Wasserversorgung zähle zur kritischen Infrastruktur.

Ein Techniker der Stadtwerke kontrolliert auf den Monitoren den Betrieb des Wasserwerks.
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„Wenn die Wasserversorgung ausfällt, wird es nach zwei bis drei Tagen kritisch“, berichtet Stadtwerke-Vorstand Stefan Welsch in einer Pressemitteilung. „Deswegen wappnen wir uns für alle Herausforderungen.“ Die Stadtwerke bereiten sich auf Krisen-Szenarien wie Stromausfälle, Naturkatastrophen, aber auch Cyberangriffe sein.
Stadtwerke in Hürth sehen sich für den Krisenfall gerüstet
Um die Wasserversorgung im Krisenfall sicherstellen zu können, gibt es Notstromaggregate für den Betrieb des Wasserwerks und zwei Notwasserbrunnen im Stadtgebiet. Bei einem Ausfall der Wasserversorgung gibt es dort große Tanks als „Leuchttürme“ – zentrale Anlaufstellen, an den sich die Hürtherinnen und Hürther im Krisenfall mit Trinkwasser versorgen können. Koordiniert werde das dann vom Stab für außergewöhnliche Ereignisse der Stadt, der auch die Verbindung zum Gesundheitsamt hält und für die Information der Öffentlichkeit sorgt.
Das Hürther Wasserwerk versorgt die Haushalte mit 3,8 Millionen Kubikmetern Wasser im Jahr. 8000 Kubikmeter Wasser werden pro Tag gefördert und aufbereitet, an heißen Tagen können es bis zu 14.000 Kubikmeter sein.