Mit der Investition wollen die Stadtwerke auch die Trinkwasserversorgung im Krisenfall rund um die Uhr absichern.
Neue Büros und SozialräumeStadtwerke in Hürth investieren 1,3 Millionen Euro am Wasserwerk
Das Wasserwerk in Efferen bekommt einen Neubau mit Büro-, Schulungs- und Sozialräumen. Damit sollen für die Mitarbeitenden bessere Arbeitsbedingungen geschaffen, aber auch Arbeitsabläufe verbessert werden. Bei der Wasserversorgung handele es sich um „kritische Infrastruktur“, die vor besonderen Herausforderungen stehe, so die Stadtwerke. Rund 1,3 Millionen Euro sollen investiert werden.
Die Stadtwerke versorgen die Hürther Haushalte jährlich mit rund 3,5 Millionen Kubikmetern Wasser. Gefördert und aufbereitet wird es im Wasserwerk in Efferen. Auf dem Gelände befinden sich sieben Brunnen, die Wasseraufbereitung, drei große Trinkwasserspeicher und die Wasserförderung mit fünf Netzpumpen.
Besprechungsraum am Hürther Wasserwerk ist eine umgebaute Garage
Gebaut wurde das Wasserwerk in den 1960er-Jahren. Dort gebe es weder Büro- noch Sozialräume. „Die Leitwarte des Wasserwerks befindet sich mitten in einem Server- und Schaltschrankraum, der Pausenraum ist in einen Container ausgelagert, und der Besprechungsraum befindet sich in einer Garage“, heißt es in einer Vorlage für den Verwaltungsrat der Stadtwerke. Dem Wassermeister stehe nur ein Durchgangsbüro zwischen Pumpenhalle und Serverraum zur Verfügung.
Ein Problem sei auch, dass die 23 Mitarbeitenden im Bereich Trinkwasserversorgung auf drei Standorte verteilt seien: neben dem Wasserwerk noch der Bauhof und das Rathaus. Das erschwere Absprachen und die Koordination von Arbeitsabläufen, so der Vorstand der Stadtwerke. Bei solchen Arbeitsbedingungen sei es vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels schwierig, qualifiziertes Personal zu gewinnen.
Neue Büros, Mehrzweckraum und Sanitäranlagen am Wasserwerk in Hürth
Auf dem Wasserwerksgelände soll nun ein zweigeschossiges Gebäude mit 340 Quadratmetern Fläche entstehen. Im Erdgeschoss soll der Rohrnetzbetrieb und der Wasserwerksbetrieb mit Büros für die Meister, außerdem Sanitäranlagen und Umkleiden untergebracht werden.
Im Obergeschoss kommen Teamleiter, technische Sachbearbeiter und Ingenieure unter, darüber hinaus gibt es dort einen Mehrzweckraum für Pausen, Besprechungen und Schulungen. Auf dem Flachdach des Gebäudes soll eine Photovoltaikanlage installiert werden.
Neubau schlägt mit 2,50 Euro pro Jahr auf den Wasserpreis durch
Der Baubeginn ist für Frühjahr 2024 geplant, Ende 2025 soll das Gebäude bezugsfertig sein. Den Wasserpreis soll der Neubau nur mit 1,7 Cent pro Kubikmeter belasten, das entspricht 2,50 Euro im Jahr für einen durchschnittlichen Haushalt.
Der Verwaltungsrat der Stadtwerke stimmte dem Projekt mit großer Mehrheit zu. Die aktuellen Zustände seien „ein unhaltbarer Zustand, der nicht dem heutigen Arbeitsschutz entspricht“, betont Britta Bojung von den Grünen. Für Michael Kleofasz (SPD) steht fest: „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter brauchen vernünftige Arbeitsbedingungen.“
Björn Burzinski (CDU) hebt hervor, dass die Wasserversorgung auch im Krisenfall rund um die Uhr gesichert sein müsse. Deshalb sei es wichtig, dass die Beschäftigten an einem Standort zusammenarbeiten.