Hürth-Kalscheuren – Bauarbeiten an einer Eisenbahnbrücke auf Kölner Stadtgebiet sorgten am Montagvormittag für erhebliche Probleme auf dem Bahnhof in Kalscheuren. Weil die Eifelbahn die Baustelle zwischen Köln-Süd und Köln-West zeitweise nicht passieren kann, müssen die Fahrgäste in Hürth aussteigen; sie werden auf die Züge aus Richtung Bonn nach Köln verwiesen. Doch Berufspendler klagten, dass die Bahnen ohnehin überlastet seien. Viele Fahrgäste hätten lange am Bahnsteig auf Anschluss warten müssen.
„Ich musste drei Stunden in Hürth warten. Keiner der Züge konnte noch Fahrgäste aufnehmen“, so schilderte es ein Pendler gegenüber dieser Zeitung. „Ich habe Angst um meinen Job, da ich nicht mehr pünktlich zur Arbeit erscheinen kann.“ Ein anderer Berufspendler berichtete, dass sich mehrere Hundert Fahrgäste auf dem Bahnsteig gedrängt hätten. Ihm selbst sei es gelungen, sich „irgendwie noch in den Zug zu quetschen“.
Arbeiten am Eifelwall
Ursache für die Zugausfälle sind nach Auskunft der Deutschen Bahn (DB) Sanierungsarbeiten an der Eisenbahnüberführung am Eifelwall. Die 100 Jahre alte Brücke überspannt zwei Fahrbahnen sowie zwei Fuß- und Radwege. Die Strecke sei in diesem Abschnitt stark befahren von Zügen des Nah-, Fern- und Güterverkehrs.
Während der Bauarbeiten muss die Strecke nach Bahn-Auskunft zeitweise für den Zugverkehr gesperrt werden. Das führe bei Zügen der Regional-Express-Linien RE 12 und RE 22 sowie der Regional-Bahn-Linie RB 22 zu Haltausfällen und Fahrplanänderungen. Die Züge der RE 12 von Trier nach Köln Messe/Deutz fallen zwischen Euskirchen und Köln aus, die Züge der RE 22 und RB 24 ab Gerolstein enden zeitweise in Kalscheuren und fahren nicht bis Köln weiter. Die Fahrplanänderungen gelten für den Zeitraum von drei Wochen.
Umstieg in die Stadtbahn
Einen Schienenersatzverkehr mit Bussen bot die Bahn aber zunächst nur für die Wochenenden an. Der Ersatzbus fährt samstags und sonntags von Kalscheuren zum Bahnhof Hermülheim; dort sollen Fahrgäste auf die Stadtbahnlinie 18 in Richtung Köln umsteigen. Werktags wurden die Fahrgäste zunächst auf die Regionalzüge RB 26 und RE 5 aus Bonn verwiesen. „Die Züge waren am Vormittag aber überfüllt“, räumte ein Bahnsprecher auf Nachfrage dieser Zeitung ein. Er sprach von Wartezeiten von bis zu einer Stunde. „Das ist heute Morgen nicht optimal gelaufen“, sagte der Bahnsprecher.
Inzwischen sei das Problem aber erkannt und gehandelt worden, betonte der DB-Sprecher. So soll von heute, Dienstag, an in der Hauptverkehrszeit ein Schienenersatzverkehr mit sechs Bussen eingerichtet werden. Die Busse fahren zwischen Kalscheuren und Köln-Klettenbergpark, dort können die Fahrgäste in die Stadtbahnlinie 18 in Richtung Kölner Innenstadt umsteigen. Außerdem kündigte die Bahn an, zwei sogenannte Reisendenlenker einzusetzen. Die Helfer sollen Fahrgäste vor Ort informieren und zum Bus leiten.