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Gymnasium und FeuerwacheHürth muss für Bauprojekte mehr als fünf Millionen Euro nachlegen

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Eine Baustelle mit Rohbau, Baukran und Baumaterialien.

Die Baukosten für die Erweiterung der Feuer- und Rettungswache Hermülheim (hier ein Bild von November) müssen nach oben korrigiert werden.

Gestiegene Baukosten als Folge des Ukraine-Kriegs sowie zusätzliche Aufträge sorgen dafür, dass die Stadt Hürth mehr Geld ausgeben muss.

Jahrelang war das Ernst-Mach-Gymnasium eine Großbaustelle. Nun gibt es gute Nachrichten für die Schulgemeinde: Für Ende dieser Woche ist die Abnahme des neuen Bauteils A geplant. Danach stehen noch Umzüge innerhalb der beiden Neubauten und eines umgebauten Gebäudes an, auch an den Außenanlagen wird noch gearbeitet. Allerdings ist die Erweiterung des Gymnasiums unterm Strich noch einmal teurer geworden.

Im nicht öffentlichen Teil der jüngsten Sitzung des Planungsausschusses informierte die Verwaltung die Ausschussmitglieder über eine weitere Kostensteigerung. Demnach beträgt der Nachschlag rund 2,5 Millionen Euro. Insgesamt summieren sich die Kosten für das Schulbauprojekt, das 2015 gestartet ist, damit auf 26,4 Millionen Euro.

Hürther Gymnasium nutzt Räume des alten Hauptpostamts für Unterricht

Bürgermeister Dirk Breuer erklärt die Mehrkosten vor allem mit gestiegenen Baukosten als Folge des russischen Angriffs auf die Ukraine. Aber auch der weiter gewachsene Platzbedarf der Schule verursache zusätzliche Kosten.

Die Schulverwaltung geht davon aus, dass das Gymnasium einen Teil der Räume im ehemaligen Hauptpostamt dauerhaft nutzen wird, die dafür hergerichtet werden müssen. Schon während der Bauphase auf dem Schulcampus wurde das benachbarte Gebäude übergangsweise für den Unterricht genutzt. Die Schule teilt sich das Postgebäude mit dem Schulamt und dem Sportamt, die aus dem gegenüberliegenden Rathaus ausgelagert wurden.

An den Hürther Gymnasien gibt es weiteren Raumbedarf

Zusätzlicher Raumbedarf sei durch die Rückkehr zum Abitur nach neun Jahren (G9) entstanden, erklärt der Erste Beigeordnete Jens Menzel, der in der Stadtverwaltung auch für die Schulen zuständig ist. Außerdem muss am Ernst-Mach-Gymnasium wie am Albert-Schweitzer-Gymnasium eine zusätzliche Klasse untergebracht werden, weil es zunächst deutlich mehr Anmeldung als vorhandene Plätze an den beiden Schulen gab. Die Verwaltung geht inzwischen davon aus, dass die Nachfrage auch in den kommenden Jahren hoch bleibt und dadurch weiterer Schulraum benötigt wird.

Auch für ein weiteres großes Bauprojekt hat die Verwaltung dem Planungsausschuss zuletzt eine neue Kostenberechnung vorgelegt. So wurden die Kosten für die Erweiterung der Feuer- und Rettungswache an der Luxemburger Straße in Hermülheim um 2,7 Millionen Euro nach oben korrigiert und liegen jetzt bei 46,6 Millionen Euro.

Hauptfeuerwache in Hürth bekommt Solaranlage und Ladesäulen

Gestiegene Baukosten durch den Ukraine-Krieg spielen hier laut Verwaltung ebenfalls eine Rolle, daneben wurde aber auch der Auftrag an die Generalunternehmer erweitert. So wird die Hauptfeuerwache auf Beschluss des Planungsausschusses mit Photovoltaikanlage und Ladesäulen für Elektrofahrzeuge ausgerüstet. Der Aufschlag für die E-Mobilität: rund eine Million Euro.

Für die IT-Ausstattung werden zusätzlich 200.000 Euro veranschlagt, für eine Gebäudefunkanlage 190.000 Euro. Mehrkosten verursacht zudem der problematische Baugrund auf dem Areal einer früheren Braunkohlegrube. 320.000 Euro werden dafür zusätzlich kalkuliert.

Bürgermeister Breuer betont aber, dass ein Teil der Mehrkosten für beide Projekte bereits als Risikorückstellungen mit eingepreist gewesen sei. Im Vergleich mit großen Bauprojekten in der Nachbarschaft seien die Kostensteigerungen auf den Hürther Baustellen überschaubar.