AboAbonnieren

Schülerzahl beschränktHürth setzt weiter auf kleine Klassen an den Grundschulen

Lesezeit 3 Minuten
Das Foto zeigt das Wort „Kendenich“ in bunten Lettern am Zaun der Grundschule.

Nur eine Eingangsklasse, aber mit 26 Schülern, wird es an der Gemeinschaftsgrundschule in Kendenich geben.

Höchstens 25 Kinder sollen in der ersten Klasse gemeinsam die Schulbank drücken. Gleichzeitig sollen sie wohnortnah zur Schule gehen können.

Die Eingangsklassen an den elf Hürther Grundschulen sollen auch im kommenden Schuljahr möglichst klein bleiben. Der Schulausschuss beschloss, die Klassenstärke wie in den vergangenen Jahren auf höchstens 25 Kinder zu beschränken. Ausnahmen sind die Gemeinschaftsgrundschule in Kendenich und die Don-Bosco-Grundschule in Efferen, die jeweils ein Kind mehr pro Klasse aufnehmen dürfen.

Das NRW-Schulgesetz ermöglicht eigentlich deutlich größere Klassen an den Grundschulen. So dürfen bis zu 29 Schülerinnen und Schüler in einer Eingangsklasse unterrichtet werden. Die Kommunen als Schulträger können die Schülerzahl aber begrenzen, um die Lernbedingungen zu verbessern. Das haben auch alle Hürther Grundschulen so bei der Stadtverwaltung beantragt.

Hürth: Grundschulen stehen vor großen Herausforderungen

Die Schulen verweisen auf große Herausforderungen durch den gemeinsamen Unterricht von Kindern mit und ohne Behinderung, die Integration von Kindern mit Migrationsgeschichte und die Ganztagsbetreuung in der OGS. „Auch wir sind der Auffassung, dass kleine Klassen besser sind als große“, sagte der Erste Beigeordnete der Stadtverwaltung, Jens Menzel, im Bildungsausschuss. „Unser Ziel ist, die Klassenfrequenz möglichst niedrig zu halten. Wir sind dankbar, dass es möglich ist, die Schülerzahl auf 25 zu reduzieren.“

In der Vergangenheit wurde im Bildungsausschuss über eine noch weitere Absenkung der Klassenstärke auf höchstens 23 Kinder diskutiert. SPD-Sprecherin Silvia Lemmer betonte auch in der jüngsten Sitzung, dass das ein Ziel bleiben müsse. „23 Kinder wären auch unser Wunsch“, bestätigte Schuldezernent Menzel. Aktuell sei das aber vor dem Hintergrund der Bestimmungen des Schulgesetzes schon rein rechnerisch nicht möglich.

Hürther Kinder sollen wohnortnah zur Schule gehen können

Mit den beiden Ausnahmen für die Schulen in Kendenich und Efferen soll verhindert werden, dass i-Dötzchen vor Ort abgewiesen werden und in andere Stadtteile gefahren werden müssen. „Uns liegt am Herzen, dass die Kinder wohnortnah zur Schule gehen können“, sagte Martina Wienke, Sprecherin der Grundschulleiterkonferenz und Leiterin der Geschwister-Scholl-Schule in Efferen.

An der Grundschule im etwas abseits gelegenen Stadtteil Kendenich gilt schon seit Jahren eine höhere Klassenfrequenz. An der Don-Bosco-Schule wird sie zum ersten Mal eingeführt. Damit könne sichergestellt werden, dass alle Efferener Kinder auch in ihrem Stadtteil zur Schule gehen können.

Zum kommenden Schuljahr werden in Hürth 720 Kinder eingeschult. Verteilt werden sie auf 39 Eingangsklassen an den elf Grundschulen. Die Entwicklung der Schülerzahlen in den einzelnen Stadtteilen ist dabei unterschiedlich. So werden an der Brüder-Grimm-Schule in Gleuel und an der Martinusschule in Fischenich jeweils drei Eingangsklassen eingerichtet, eine mehr als bisher.

An der Wendelinusschule in Berrenrath wird es dagegen nur noch eine statt zwei Eingangsklassen geben. In Kendenich gab es zum laufenden Schuljahr ausnahmsweise eine zweite Eingangsklasse. Zum neuen Schuljahr bleibt es wieder bei einer.