AboAbonnieren

KlimaschutzpreisWarum Viertklässler aus Hürth auf den Bus zum Schwimmbad verzichten

Lesezeit 2 Minuten
Eine Gruppe von Schülern, Lehrern, Vertretern der Stadt und von Westenergie im Rathaus.

Viele fröhliche Gesichter gab es bei der Verleihung der Urkunden zum Klimaschutzpreis, den Westenergie und die Stadt Hürth vergeben.

An der Grundschule in Kendenich geht man kurze Wege zu Fuß und verzichtet auf den Schulbus. Dafür gab es jetzt einen Umweltpreis.

Klimaschutz kann so einfach sein: Seit den Sommerferien legen die 27 Viertklässler der Grundschule Kendenich den Weg zum Lehrschwimmbad im Nachbarort Fischenich montags zu Fuß zurück und verzichten darauf, einen Bus zu bestellen. Das hält die Schülerinnen und Schüler in Bewegung, spart Treibstoff sowie Geld – und bringt der Schule einen Umweltpreis ein.

„Es steht in unserem Schulprogramm, dass wir kurze Wege zu Fuß gehen“, berichtet Schulleiterin Birgit Schorn. Das gilt zum Beispiel für Ausflüge in die Stadtbücherei oder ins Bürgerhaus. Schwimmlehrerin Stephanie Schubert fand, dass es konsequent wäre, auch den gut einen Kilometer zum Schwimmbad zu laufen.

Eltern in Hürth hatten Bedenken gegen Fußmarsch vom Schwimmbad

Das dauere kaum länger, als mit dem Bus zu fahren, denn auf den habe man oft warten müssen. Außerdem würden Leerfahrten vermieden, und der Bus müsse nicht durchs halbe Dorf kurven, um mit der Ausstiegsseite vor dem Lehrschwimmbad vorzufahren.

Während die Schüler den kurzen Fußmarsch ohne Murren mitgehen, hätten manche Eltern beim Klassenpflegschaftsabend protestiert. „Die hatten Sorge, dass ihre Kinder mit nassen Haaren zur Schule laufen müssen“, berichtet die Schulleiterin. „Wir haben ihnen Badekappen ans Herz gelegt, darunter bleiben die Haare knochentrocken.“ Außerdem hätten die Kinder genug Zeit zum Föhnen. Die 2500 Euro Preisgeld will Birgit Schorn in ein Bewegungsprojekt investieren.

Westenergie und die Stadt Hürth verteilten insgesamt 5000 Euro

Insgesamt verteilten der Energiedienstleister Westenergie und die Stadt, die den Klimaschutzpreis ausgelobt haben, 5000 Euro an Preisgeld. Der zweite Platz mit 1500 Euro ging an die Brüder-Grimm-Schule in Gleuel, die aus vermeintlichem Abfall neue Dinge entstehen lässt und dadurch Müll vermeidet.

1000 Euro erhält das Ernst-Mach-Gymnasium auf dem dritten Platz. Dort sensibilisieren Klimabotschafter die Mitschüler für den Klimawandel, vermitteln Klimawissen und setzen Klimaschutzprojekte im Klassenzimmer und auf dem Schulhof um.

Den Klimaschutzpreis verleiht Westenergie seit 2014. „Wir freuen über die tollen Ideen und Projekte“, sagt Kommunalbetreuerin Lydia Bauer. Bürgermeister Dirk Breuer gratulierte den Preisträgern. Der Preis sei „Ansporn für uns alle, die Umwelt noch mehr zu schützen“.