Nach ihren kreativen Torten lecken sich Schleckermäuler die Finger, ihr kleines Hofcafé im beschaulichen Hürth-Stotzheim hat sich seit der Eröffnung im Januar 2022 zum Treffpunkt entwickelt. Doch die Tage sind schon wieder gezählt: Nach gut drei Jahren muss „Tanja's Hofcafé“ bereits wieder schließen. Der Vermieter habe ihr den Mietvertrag über den früheren Hofladen an der Keutenstraße gekündigt, sagt Tanja Lackstetter. Wie es jetzt weitergeht, weiß sie noch nicht.

In der Gastronomie ist Tanja Lackstetter eine Seiteneinsteigerin. Ursprünglich hat sie technische Zeichnerin für Heizung, Lüftung und Sanitär gelernt. 2003 fing sie dann nebenbei an zu backen, erst für die Familie, dann auch für Freunde und Bekannte. „Ich hab mal hier einen Kuchen für eine Feier gebacken, mal da eine Torte als Geburtstagsgeschenk“, erinnert sich die 45-Jährige. „Ich wusste erst gar nicht, dass ich backen kann. Dann habe ich aus meinem Hobby sogar einen Beruf gemacht.“

Mit Käsekuchen und Buttercremetorten fing es in Hürth an

Ab 2012 war ihr Backwerk im Hofladen Lackstetter in Efferen zu haben. „Ich habe mit Käsekuchen und Buttercremetorten angefangen“, berichtet die Hürtherin. Später kamen Obstkuchen, Windbeutel und Schwarzwälderkirschtorte dazu. Nach ihrer Scheidung habe sie zunächst kurzzeitig wieder im gelernten Beruf gearbeitet. Das sei aber nichts mehr für sie gewesen. „Wer einmal Küchenluft geschnuppert hat, der will nichts anderes mehr machen“, weiß Tanja Lackstetter.

Anfang 2022 machte sie sich dann mit ihrem eigenen Hofcafé mit 40 Plätzen im Innenbereich und weiteren 40 im Hof selbstständig. Dort bietet sie an fünf Tagen in der Woche auch ein Frühstücksbüfett und einen Mittagstisch an, Montag und Dienstag sind Ruhetag. An den Wänden hängen Dutzende Bilder von Torten, die sie auf Bestellung für Geburtstage, Hochzeiten und andere Feiern gebacken hat. „Mein kleines Kuchenmuseum“, sagt Tanja Lackstetter lachend.

Tanjas Torten haben einen Fanclub in Hürth

Ihre Backstube ist die Küche hinter dem Gastraum, in der es eine professionelle Rührmaschine und einen großen Backofen gibt. Dort bereitet sie auch die Buffets für ihren Cateringservice vor. „Die Torten mache ich nur nebenbei“, sagt Tanja Lackstetter. Aber gerade die Torten haben einen großen Fanclub in Hürth.

Wie es für sie und ihre sieben Beschäftigten weitergeht, weiß Tanja Lackstetter noch nicht. Wann genau sie ihr Hofcafé schließen muss, ist noch offen. Sie hat aber bereits alle Bestellungen und Reservierungen auch zu den anstehenden Kommunionsfeiern abgesagt. „Meine Stammgäste sind schon sehr traurig“, berichtet sie. Und davon gibt es einige. „Mittags kommen viele ältere Leute aus dem Ort zum Essen, manche an zwei, drei Tagen die Woche“, sagt Lackstetter. „Wir sind hier schon eine kleine Familie geworden.“ Auch einige Damenkränzchen treffen sich in ihrem Hofcafé zu Kaffee und Kuchen.

Streit über Prioritäten

Hürth kann Millionen-Loch im Haushalt aus der Rücklage stopfen

Von

Andreas Engels

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Tanja Lackstetter ist nun auf der Suche nach neuen Räumen für ihr Café, bevorzugt in Hürth oder Frechen, und hat sich auch schon die eine oder andere Lokalität angeschaut. „Das war aber entweder zu groß oder zu teuer“, berichtet sie. „Oder es fehlte die Küche.“ Sie gibt aber die Hoffnung nicht auf, doch noch geeignete Räume zu finden.