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Sparmaßnahmen abgelehntVerwaltungsrat in Hürth will Hundekotbeutel nicht abschaffen

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Das Bild zeigt einen Mann mit Hund an einem Spender für Hundekotbeutel.

Die Spender für Hundekotbeutel wollte der Stadtwerkevorstand wegrationalisieren. Der Verwaltungsrat lehnte das ab.

Der Stadtwerkevorstand machte mehrere Sparvorschläge, die die Stadtkasse um 100.000 Euro entlastet hätte. Der Verwaltungsrat lehnte alle ab.

Die Müllgebühren steigen seit Jahren. Auf viele Faktoren wie Deponie- oder Spritpreise haben die Stadtwerke keinen Einfluss, auf einige Posten auf der Rechnung allerdings schon. Mit einer Reihe von Maßnahmen wollte Vorstand Stefan Welsch die Gebühren drücken und die Stadtkasse etwas entlasten. Im Verwaltungsrat gab es allerdings für keinen der Vorschläge, die zusammengerechnet 100.000 Euro im Jahr einsparen sollten, eine Mehrheit.

Für Diskussionen sorgte vor allem der Vorschlag, die 136 Hundekottütenspender im Stadtgebiet wieder abzubauen und stattdessen die Hundebesitzer in die Pflicht zu nehmen. Die Halter müssten dann selbst Beutel dabei haben, um die Hinterlassenschaften ihres Vierbeiners zu entsorgen. Wer das nicht mache, könne wegen einer Ordnungswidrigkeit belangt werden. Allein die Tüten kosteten die Stadt jährlich 11.000 Euro, dazu kämen Kosten für Aufstellung, Reparatur und die wöchentliche Befüllung.

Aufschrei der Hundebesitzer befürchtet

Im Verwaltungsrat sorgte dieser Vorschlag für Kopfschütteln. Die Beutelspender seien eine „Errungenschaft“, die sich seit Jahrzehnten bewährt und für eine sauberere Stadt gesorgt habe, so SPD-Sprecher Michael Kleofasz. „Die abzubauen, ist Quatsch.“ Reinhard Meyer (CDU) befürchtete gar einen „Aufschrei“ unter den Hundebesitzern, zumal gerade erst die Hundesteuer erhöht worden sei. Auch auf die flächendeckende Verteilung eines gedruckten Abfallkalenders, der jährlich in einer Auflage von 36.500 Stück auf Hochglanzpapier erscheint, wollten die Stadtwerke verzichten — nicht zum ersten Mal. Nur auf telefonische Nachfrage sollte ein auf Druckerpapier ausgedruckter Kalender zugestellt werden. Erwartete Einsparung: 11.000 Euro.

Doch auch hier gab es Gegenwind im Verwaltungsrat. Christian Karaus (FDP/FWH) betonte, dass der Müllkalender in Papierform vor allem für ältere Menschen wichtig sei und an vielen Kühlschränken hänge. Weitere Einsparungen versprach sich der Vorstand bei der Entsorgung von Bio- und Grünabfällen.

Biotonne wird auch weiterhin im Winter wöchentlich geleert

Die Vorschläge: Die Biotonne sollte in den Wintermonaten nur alle 14 Tage geleert, die flächendeckende kostenlose Abfuhr von Grünabfällen zweimal im Jahr gestrichen und die Coupons für kostenlose Grünabfallentsorgung auf dem Bauhof abgeschafft werden. Fast 80.000 Euro sollte das bringen. Doch Bürgermeister Dirk Breuer zweifelte nicht nur am Einspareffekt, er befürchtete auch, dass dann mehr Grünschnitt in der Landschaft abgekippt werde.

CDU-Fraktionschef Björn Burzinski erklärte, es sei zwar richtig, dass man „den Bürgern auch mal was wegnehmen“ müsse, wenn man „Dinge verändern“ wolle. Seine Fraktion habe sich aber zu keinem der Vorschläge durchringen können.