109. Internationaler FrauentagGleichstellung in Kerpen hat noch Verbesserungsbedarf
Kerpen – Am Sonntag wird der 109. Internationale Frauentag gefeiert. Sahra Vafai, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Kerpen, nahm diese Möglichkeit zum Anlass, um über sich, ihre Aufgaben und den aktuellen Stand bei der Gleichstellung von Frauen und Männern in der Stadt Kerpen zu berichten. Laut Global Gender Report 2019 wird es noch 257 Jahre dauern, bis Männer und Frauen gleichberechtigt sind.
Eine Ursache sei unter anderem fehlende Angebote für Kinderbetreuung. In Deutschland arbeiten Frauen jeden Tag 1,6-mal so lang wie Männer im Haushalt und in der Kinderbetreuung. Das sei Zeit, die ihnen nicht zur Verfügung steht, um in ihre Karriere zu investieren.
Unterstützend und beratend
Seit März 2019 ist Sahra Vafai für die Stadt Kerpen als Gleichstellungsbeauftragte tätig. „Ich wirke unterstützend und beratend darauf hin, diesen Nachteil auszugleichen, führe Gesprächsrunden für Frauen in männerdominierten Arbeitsbereichen, partizipiere am Runden Tisch gegen häusliche Gewalt, bin beteiligt an Personalmaßnahmen jeglicher Art und nehme an Sitzungen teil, um nur einen kleinen Teil meiner Arbeit aufzuführen.“ Die Verwaltung arbeite täglich daran, Frauen und Männern Gleichstellung zu ermöglichen, fügte sie an.
Besonders stark aufgefallen sei ihr im ersten Jahr ihrer Tätigkeit, dass die Stadt Kerpen ein familienfreundlicher Arbeitgeber sei. „Heimarbeit und flexible Arbeitszeiten ermöglichen eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Frauen und Männer. Auch Führungspositionen werden in Teilzeit besetzt“, betonte die Gleichstellungsbeauftragte. Außerdem arbeite sie gemeinsam mit der Politik, Bürgermeister Dieter Spürck, dem Personalamt, dem Personalrat und dem Jugendamt an einer betrieblichen Kinderbetreuung.
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93 Stellen sind bei der Stadt Kerpen mit Führungsverantwortung besetzt. Der Frauenanteil liegt bei 37 Prozent. „Dadurch wird deutlich, dass eine gleichmäßige Besetzung beider Geschlechter noch nicht gegeben ist“, sagte Sahra Vafai. Daher sei sie froh darüber, dass im vergangenen Jahr zwei Stellen in Führungsposition mit Frauen besetzt werden konnten. Trotzdem bestehe Verbesserungsbedarf.Der Gesetzesentwurf von Bundesjustizministerin Christine Lambrecht und Frauenministerin Franziska Giffey zur künftigen „Fifty-fifty-Besetzung“ von Führungspositionen mit Frauen und Männern in Firmen, die dem Bund gehören, „ist ein Ziel, an dem wir uns bei der Stadt Kerpen ein Beispiel nehmen sollten“, betonte Vafai.