„Schwarze Wand“Kerpener ärgern sich über hässliche Kitacontainer
„Katastrophe“ und „Trauerspiel“ – zwischen diesen Begriffen ordnen Horst Häkes und Friedrich Peters die Erweiterung der Kindertagesstätte „Rasselbande" in Blatzheim ein. Dass der Kindergarten erweitert wird, finden die beiden Rasselbande-Nachbarn völlig in Ordnung. „Das ist voll verständlich und zu begrüßen“, sagt Peters. Aber auf das Wie komme es an. Dafür geben sie der Stadt Tiefstnoten.
„Die haben uns eine schwarze Wand vor die Nase gesetzt“, sagt Horst Häkes. Der Container gegenüber den Grundstücken der beiden Rentner ist anthrazit, fast schwarz. Nur zwei kleine Fenster „lockern“ die düsteren Aussichten auf. „Dann wird der Container auch noch genau auf die Grenze zum Gehweg gesetzt, wo doch alle anderen Anwohner am Kerpener Weg Häuser mit Vorgärten haben“, so Häkes weiter. Enttäuscht sind die beiden Blatzheimer auch darüber, „dass weder die hiesige Politik noch die Verwaltung uns im Vorfeld informiert hat“.
Kerpen: Anwohner hätten Container an Feldweg aufgestellt
Sie finden, es hätte eine elegantere Lösung gegeben. Neben dem Rasselbande-Grundstück verläuft ein kurzer Feldweg. „Hätte man den Container nun nicht in Ost-West-Richtung entlang des Kerpener Weges gesetzt, sondern in Nord-Süd-Ausrichtung entlang dieses Pfades, wäre er weit weniger störend gewesen“, erläutert Peters. Außerdem gebe es nun Stolperfallen vor dem Container, der Boden darunter sei mehrmals aufgerissen worden.
Ortsvorsteher Klaus Ripp (CDU) ist hingegen froh, dass es nun „sichtbar weitergeht“ und dankt der Stadtverwaltung für ihre Arbeit. „Es ist erfreulich, dass der Standort des Containers auf dem Parkplatz so gewählt werden konnte, dass die Spielfläche des Kindergartens so gut wie nicht beeinträchtigt wird. Die Kinder im Container haben zudem einen offenen Blick auf die Spielfläche“, nennt Ripp Pluspunkte der Lösung.Verschönerung mit Folien
Kerpen: Ortsvorsteher schlägt Folienbeschriftung vor
Für die Anwohnerklagen hat er zwar Verständnis, aber aus seiner Sicht überwiegen die Vorteile. „Dass die Straßenansicht des Containers mit der monotonen schwarzen Wand nicht gerade einen Schönheitspreis verdient, lässt sich verschmerzen. Hier gelingt es vielleicht noch, mit einer Folienbeschriftung das Ganze noch etwas zu verbessern.“
Die Stadtverwaltung teilte mit, der Standort sei nach Abwägung aller Vor- und Nachteile der beste für die angemieteten Container, die übrigens gut isoliert seien, auch gegen Sonne.
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Der Kita-Container sei ohnehin eine Übergangslösung, gibt Ripp den Anwohnern zu bedenken.„Wegen des hohen Bedarfs muss in Blatzheim eine weitere Einrichtung gebaut werden. Hier laufen schon Gespräche, um einen geeigneten Standort zu finden“. Peters ist dagegen pessimistisch: „Dass die Container noch einmal wegkommen, das werde ich wohl nicht mehr erleben.“ Weil Parkplätze weggefallen sind, sehen die Anwohner zudem Verkehrsprobleme auf dem Kerpener Weg auf sich zukommen. Ripp appelliert: „Es wäre schön, wenn noch mehr Eltern den Weg zum Kindergarten zu Fuß oder mit dem Rad zurücklegen würden.“