Wohnungen, Energie, AusbildungKerpen bewirbt sich bei „Rheinisches Revier“
- Mit drei innovativen Projekten hat sich die Stadt Kerpen bei der Zukunftsagentur „Rheinisches Revier“ beworben.
- Mit den möglichen Fördergeldern soll der anstehende Strukturwandel finanziert werden.
- Lesen Sie hier, mit welchen zukunftsweisenden Projekten die Stadt punkten will.
Kerpen – Die Zukunftsagentur Rheinisches Revier in Jülich bekam jetzt Weihnachtspost aus dem Kerpener Rathaus. Darin enthalten sind drei „innovative Projektskizzen“, mit denen die Stadt sich um Mittel für den anstehenden Strukturwandel bewirbt. Entlang der Autobahn 4, am Bahnhof in Horrem und im Ausbildungszentrum der Bauindustrie in Kerpen sollen zukunftsweisende Projekte aufgelegt werden, die die Kolpingstadt fit für die Zeit nach der Braunkohle machen sollen.
Hört sich futuristisch an, ist es auch: Im Umfeld des Horremer Bahnhofs soll ein CO2 -minimierendes Quartier errichtet werden. Es soll ein kombinierter Gewerbe- und Wohnstandort werden, der von der Nähe zu den Bussen und Zügen profitiert.
„Photovoltaik- und Windallee“ als Großprojekt
20 bis 30 Hektar Fläche sollen dafür an dem mit rund 15 000 Pendlern täglich größten Bahnhof des Rhein-Erft-Kreises bereitgestellt werden. Die Überlegungen sehen auch die Nutzung der Parkplätze an der Bahn für „eine gleichzeitige Überbauung“ mit Wohnhäusern vor. Zwischen 400 und 500 Wohneinheiten sollen so entstehen.
Gemeinsam mit der Bahnentwicklungsgesellschaft soll nun kurzfristig eine städtebauliche Rahmenplanung durch ein externes Planungsbüro erstellt werden.
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Das zweite Großprojekt soll eine „Photovoltaik- und Windallee“ entlang der Autobahn 4 werden. An den der Sonne zugewandten Seiten der Böschungen entlang der A 4, das sind etwa acht Kilometer, soll aus Sonnenlicht Strom gemacht werden. Aber auch im Umfeld der insgesamt 22 Kilometerlangen Kerpener Autobahnbereiche sowie entlang der Bahntrassen sollen Solarmodule angebracht werden, etwa an Lärmschutzanlagen und ungenutzten Abstandsflächen.
Kooperation mit Hochschulen
Auch Windräder sollen entlang der Trassen entstehen. Geprüft werden soll dabei weiterhin der Bau eines Pumpspeicherkraftwerks „in industriellem Maßstab“.
Das dritte Großprojekt, mit dem sich die Stadt Kerpen bei der Zukunftsagentur Rheinisches Revier bewirbt, ist der Ausbau des schon bestehenden Ausbildungszentrums der Bauindustrie (ABZ) im Kerpener Industriegebiet.
Es soll ein Zentrum der mit Baufragen verbundenen Forschung und Entwicklung werden. Auch die Gründung einer Ausbildungsfirma auf dem Gelände ist geplant. Geplant ist eine Zusammenarbeit mit „diversen Hochschulen“ in Köln, Aachen und Wuppertal. Im Zuge des Kohleausstiegs würden im Rhein-Erft-Kreis zahlreiche Bestandsimmobilien und Betriebsgelände für neue Zwecke zur Verfügung stehen, schreibt die Stadtverwaltung. Diese sollten in Zusammenarbeit mit dem ABZ nach modernsten Standards saniert und nutzbar gemacht werden. So sollen auch zahlreiche Ausbildungsplätze in der Baubranche entstehen. Sie sollen helfen, dem erwarteten Ausbildungsplatzabbau im Revier entgegenzuwirken.