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KerpenBürgermeister Spürck spricht von Ausspäh-Versuchen der SPD auf seine Familie

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Dieter Spürck Interview Archiv

Kerpens Bürgermeister Dieter Spürck

Kerpen – Bürgermeister Dieter Spürck (CDU) hat sich zu dem Versuch der SPD geäußert, die Tochter der Ex-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) auf Instagram auszuspähen.

Auf Facebook schreibt er, es wundere ihn nicht, dass aus den Reihen der SPD versucht werde, „in der Familie herumzuschnüffeln“. Er habe persönlich schon erlebt, „dass aus den Reihen der Kerpener SPD versucht wurde, Informationen über Teile meiner Familie auszuforschen“, schreibt Spürck in einem Post. Und weiter: „Blöde“ sei nur, „dass einem das irgendwann auf die Füße fällt. Und das war kein Praktikant oder eine Hilfskraft, sondern es war ein herausgehobener Funktionsträger aus den Reihen der Kerpener SPD. Steckt da vielleicht Methode dahinter?“

Kerpen: Dieter Spürck befeuert Auseinandersetzung

Damit befeuert Spürck eine Auseinandersetzung zwischen ihm und dem SPD-Kreisvorsitzenden Daniel Dobbelstein aufs Neue. Anfang April hatte der CDU-Mann eine Wahlanzeige Dobbelsteins bei Facebook mit einem Hinweis kommentiert, dass dieser gerne „abstruse Strafanzeigen“ stelle. „Das könnte kein Blockwart besser.“ Gemeint war eine Strafanzeige, die der SPD-Politiker gegen Spürck Anfang 2020 wegen angeblicher „Untreue“ gestellt hatte. Spürck sollte durch falsche Darstellungen bei der Besetzung der Stelle des Ersten Beigeordneten Steuergeld verschwendet haben. Die Staatsanwaltschaft wies die Strafanzeige zurück.

Dobbelstein hatte daraufhin angekündigt, er wolle im Streit seiner Partei mit Spürck, in dem vornehmlich der Fraktionsvorsitzende Andreas Lipp agiert hatte, deeskalierend wirken. „Ich strecke Herrn Spürck auch weiterhin meine Hand aus“, sagte Dobbelstein im Gespräch mit dieser Zeitung. Bei allen Meinungsverschiedenheiten müsse man wieder „zu einem ruhigen einfachen Miteinander“ kommen. Dies habe er Spürck auch schon persönlich geschrieben.

SPD Kerpen soll sich zurückhalten

Er setze sich auch innerhalb der SPD dafür ein, sich bei Äußerungen zu Spürck in sozialen Netzwerken zurückzuhalten, betonte Dobbelstein. Zudem sei er bereit zu einem öffentlichen Gespräch mit dem Bürgermeister, um die Streitpunkte in einer sachlichen Atmosphäre zu diskutieren. Seine Anzeige gegen Spürck wegen Untreue sei nicht überzubewerten, findet er. Dass die Staatsanwaltschaft keinen Grund sah, ein Strafverfahren zu eröffnen, akzeptiere er natürlich.

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Spürcks Facebook-Aktivitäten bleiben selten unwidersprochen. Ebenfalls kürzlich hatte er die Nachricht, dass die wegen ihres Frankreich-Urlaubs während der Flutkatastrophe in die Kritik geratene Ministerin Anne Spiegel von ihrem Amt zurückgetreten ist, kommentarlos geteilt. Die Grünen-Politikerin war seinerzeit Umweltministerin in Rheinland-Pfalz, und danach im Scholz-Kabinett Familienministerin.

Wegen der Weiterverbreitung dieser Nachricht hatte ihm Annika Effertz (Grüne) „Hetze“ vorgeworfen. Auch wurde die Frage gestellt, wo Spürck denn während der Flutkatastrophe an der Erft gewesen sei. Was nach Darstellung des Bürgermeisters die Zustimmung des stellvertretenden Grünen-Vorsitzenden in Kerpen, Andreas Nagel, und „aus der Familie Dobbelstein“ nach sich gezogen habe. Annika Effertz hatte sich für ihre Bemerkung entschuldigt. Sie habe „nicht geahnt“, dass sie bei Spürck „solch einen tiefen Nerv treffen würde“.