Zu nah an WohngebietenCDU und Grüne streiten um Windräder in Kerpen-Buir
Kerpen-Buir – Auf die Grünen ist der Buirer Ortsvorsteher Markus Frambach (CDU) im Moment nicht gut zu sprechen: Denn trotz eines lockeren Bündnisses der Grünen mit der CDU im Stadtrat, hat die Ökopartei beim Thema „Windvorrangzonen“ bei Buir gemeinsam mit anderen Fraktionen die CDU überstimmt.
Das Ergebnis gefällt Frambach nicht: Denn nun könnten nördlich der Autobahn neue Windräder gebaut werden, die nicht den generellen Abstand von 1000 Metern zur Wohnbebauung einhalten. Frambach: „Aktuelle Beschlusslage ist, dass nördlich der Autobahn keine 1000-Meter-Regelung mehr existiert.“
Der „bestmögliche Schutz“ der Buirer vor Lärmemissionen durch die Windräder, sei so „untergraben“ worden. Auch eine Windvorrangzone im Osten von Buir, die der Rat nun beschloss, stößt bei Frambach auf Ablehnung. Denn um dort den 1000-Meter-Abstand einzuhalten, müsse eine schon geplante zukünftige Siedlungsfläche nun verkleinert werden, so Frambach. Er stellt klar: „Ich bin nicht gegen Windräder.“ Nur müsse in Buir wegen seiner Lage am Tagebaurand der „Schutz vor Lärmeintrag“ und auch der Erhalt des Freizeitwertes der Umgebung „höchste Priorität“ haben.
Mehr Windräder im Osten von Kerpen-Buir
Die Grünen sehen dies etwas anders. Der Stadtverordnete Bernd Krings weist darauf hin, dass es noch keine konkreten Pläne für Windräder nördlich der Autobahn gebe. Zudem habe ein Gutachter die Meinung vertreten, dass der Lärm solcher Windräder ohnehin von der Autobahn überlagert werde und so auch geringere Abstände als 1000 Meter ausreichen würden.
Schon konkreter sind die Windradpläne im Osten von Buir – in Richtung Haus Forst und Blatzheim. Vier bis fünf könnten es werden, wobei zwei schon bestehende Anlagen dann abgebaut würden. Hier gebe es seit Jahren Verhandlungen mit einem Investor und mit Grundstückseigentümer, berichtet Krings: „Wichtig ist, dass wir jetzt eine Fläche beschlossen haben, damit es weitergeht.“
Das könnte Sie auch interessieren:
Im Zuge der Energiewende müsse die Windkraft rasch ausgebaut werden. Wie Fraktionsvorsitzender Peter Abels berichtet, werde darüber verhandelt, dass sich Bürger an den neuen Windrädern finanziell beteiligen und dann auch mögliche Gewinne einstreichen können. „Das schafft Akzeptanz.“