Viele Kinder im Rhein-Erft-Kreis habe heute ihren ersten Schultag. Drei i-Dötzchen aus Kerpen erzählen von den Tagen vor ihrer Einschulung.
„Der Ranzen ist ultraschwer“So erleben drei i-Dötzchen in Kerpen die Tage vor ihrer Einschulung
„Ich freue mich auf die Schule. Ich freue mich nicht auf die Schule, weil ich Angst habe, Fehler zu machen. Ich weiß, dass man Fehler macht, aber ich habe Angst davor“, sagte die sechsjährige Finja Zierfuß kurz vor ihrer Einschulung. Finja ist sehr selbstkritisch. Als sie sich beim „Hänschen klein“ auf der C-Flöte einmal verspielte, sah man ihr die Enttäuschung an. Doch die legte sich schnell, als Papa Marc sie in den Arm nahm.
Ihn durfte sie im Juni während seiner Kur begleiten. „Diese vier Wochen waren eine wertvolle Zeit, in der wir unser Kuscheln intensiviert haben“, sagte Marc Zierfuß (44). Nun ist alles bereit für den großen Tag, den Schulanfang in der Mühlenfeldschule in Sindorf. Von Lehrerin, Andrea Zimpel, bekam Finja bereits einen Willkommensbrief und Schulleiterin Heike Fuchs lud alle Kinder zu einem Probetag in die Schule ein.
Finja wird mit 24 anderen Kindern die „Froschklasse“ besuchen. Mutter Birgit Zierfuß (46) hat alles, mit Unterstützung der gesamten Familie, organisiert und eingekauft. Die Dekoration im Haus, die Schultüte samt Inhalt, das Kleidchen, den Schreibtisch in ihrem Zimmer, dazu einen ergonomischen Stuhl. „Das waren locker 500 Euro“, sagte Birgit Zierfuß.
Finja wird an ihrem Einschulungstag um 8.15 Uhr von ihren Eltern, der Großmutter, Tanten und ihrem Patenonkel zur Schule begleitet. In der ersten Unterrichtsstunde wird sie jedoch mit den anderen Kindern allein in der Klasse sein. Davor hat sie keine Angst, denn Andrea Zimpel ist mega nett.“ Lesen und Schreiben hat sie ja schon geübt. Nun noch einmal schlafen mit Kuscheltier, Einhorn Lisbeth, das süße Träume bringt und sie beschützt. Dann fängt der Ernst des Lebens an, von 8 bis 13.20 Uhr.
Kerpen: Schulranzen mit Motiven aus Weltall und Meer sind gefragt
Der sechsjährige Darwin, der Sohn von Witalij (35) und Agatha (35) Jankowski, will einmal Tiefseetaucher werden. Seit er zweieinhalb Jahre ist, interessiert er sich für Fische, insbesondere für Haie und Wale. Die sammelt er in allen Größen und Farben, auch Bücher mit Bildern der Tiere. Sein Bett ist mit Haimotivbettwäsche bezogen. Der kleine Blondschopf mit den großen blauen Augen liebt die Farbe blau. So sind auch sein Tornister und die Schultüte blau, natürlich mit Haimotiven verziert.
Wie Finja ist ihm der Abschied von der Kita Hummelburg in Sindorf schwergefallen, doch nun freue er sich auf die Ulrichschule. „Weil man da viel lernt“. Mit dem Kindergarten sei er bereits einen ganzen Tag dort gewesen. „Das war spannend und aufregend“. Die Eltern der Kinder lernten die Lehrer bei einem Elternabend kennen.
Nun muss er noch ein Bild von sich malen, eine erste Aufgabe von Lehrerin, Kerstin Malagon, das zur Einschulung mitzubringen ist. Mutter Agatha Jankowski hat dafür das nötige Rüstzeug bereits organisiert. Zeichenblöcke, Hefte, Mäppchen und den blauen Tornister. Natürlich auch das Hemd und die Krawatte mit Haimotiven. Morgen um 11 Uhr ist es dann so weit, wenn Darwin zum ersten Mal mit 24 Kindern die Schmetterlingsklasse 1e in der Ulrichschule betritt. Zukünftig wird er dann gemeinsam mit Bruder Theo (9) den Weg zur Schule gehen. Bis dahin machte er noch locker ein paar Liegestütze und zeigte stolz seine Muckis.
21 kleine Blümchen zieren den Rand des Briefes, den Timo Specht schon vor einigen Wochen von seiner zukünftigen Klassenlehrerin erhalten hat. Seit Anfang August durfte er bis zur Einschulung eine Blüte ausmalen. Nun ist der Countdown fast abgelaufen, nur noch drei Blümchen fehlen. Der noch Fünfjährige wird am Donnerstag in die Schmetterlingsklasse der Ulrichschule eingeschult. „Auf Mathe freue ich mich ein bisschen, weil ich Rechnen mag“, sagt er.
„Und auf den Sportunterricht freue ich mich richtig viel, weil ich Sport liebe!“ Wohl auch deshalb steht fest, dass der Schulweg so schnell wie möglich mit dem Fahrrad bestritten werden soll. Seinen Ranzen findet Timo „ultraschwer“, aber das müsse wohl so sein. Welcher es sein sollte, war sofort klar. Timo hat sich ein Modell mit Sternen, Kometen und einem Spaceshuttle ausgesucht, „weil Blau meine Lieblingsfarbe ist und ich das Weltall mag.“