Die zukünftigen Anwohner der Unterbringungseinrichtung für Geflüchtete wollen stärker in die Planung der ZUE in Kerpen eingebunden werden.
Grünstreifen am HeidefließZUE in Kerpen beeinflusst Flugstraße für Fledermäuse nicht
Dass die geplante Zentrale Unterbringungseinrichtung (ZUE) in Kerpen auch auf Widerstand stößt, ist kein Geheimnis. Seit Bekanntgabe der Stadt, dass eine solche Anlage geplant ist, gibt es auch Kritik von den zukünftigen Anwohnern.
Mit einer Petition, die einem Initiator zufolge mehr als 1000 Unterstützer hat, wollten die Kritiker eine stärkere Beteiligung der Bürger sowie eine frühzeitige Bürgerinformationsveranstaltung veranlassen. Gewissermaßen waren sie damit auch erfolgreich. Denn wie die Stadt mitteilt, plane die Bezirksregierung eine Bürgerinfoveranstaltung. Nur einen Termin gebe es derzeit noch nicht.
Einrichtung wird vom Land NRW bezahlt
„Wir empfinden es grundlegend als positiv, dass es eine solche Veranstaltung geben wird. Wir haben nur die Sorge, dort am Ende dennoch vor vollendeten Tatsachen zu stehen und dass die Bürger erst informiert werden, wenn schon alles beschlossen ist“, erklärt Jochen Noack, ein Anwohner.
Dass die Einrichtung kommt, ist allerdings ohnehin im Grunde sicher. Der Stadtrat stimmte einstimmig für die Umsetzung, die vom Land finanziert wird. 3,9 bis 4,4 Millionen Euro soll die ZUE geschätzt kosten.
Verlegung der Flugstraße laut Stadt nicht notwendig
Ein weiterer Punkt, den es den Kritikern zufolge zu beachten gibt, ist ein Grünstreifen an der Straße Heidefließ, der Fledermäusen als Leitstruktur dienen soll. Die Tiere sollen hier also die Möglichkeit haben, sich ungehindert zu zu bewegen. „Es ist fraglich, ob die Tiere durch den Bau der ZUE eingeschränkt werden“, sagt Noack. Der Grünstreifen stelle eine Verbindung zum Naturschutzgebiet neben dem Aldi-Gelände dar, erläutert er.
Harald Stingl, Pressesprecher der Kerpener Stadtverwaltung, sagt hier allerdings deutlich: „Die Fledermausleitstruktur bleibt davon unberührt und auch ohne Beeinträchtigung.“ Eine Verlegung der Flugstraße sei dementsprechend ebenfalls nicht notwendig.
Mit der ZUE ergeben sich der Stadt zufolge einige Vorteile im Gegensatz zur Unterbringung in stadteigenen Unterkünften. Neben der Übernahme der Kosten durch das Land komme es mit dem Bau der ZUE in absehbarer Zeit zu keinen Engpässen in der kommunalen Unterbringung.
Zudem ist die Stadt verpflichtet, eine bestimmte Zahl Asylbewerber aufzunehmen. Dieser Pflicht kann die Stadt mit dem Bau der Unterkunft nachkommen, obgleich diese durch das Land finanziert wird. 700 Menschen sollen in der ZUE unterkommen. Nachzulesen ist dies in der entsprechenden Beschlussvorlage 23.24.