In diesem Jahr soll sich der Fokus des Boelcke-Geschwaders verlagern. Oberst Timo Heimbach gab jetzt einen Ausblick.
Nach Ärger wegen LärmSo sehen die Pläne des Boelcke-Geschwaders in Nörvenich für 2024 aus
Das vergangene Jahr war kein leichtes für die Soldaten des Boelcke-Geschwaders. Bis zum letzten Tag habe die weltpolitische Lage das Geschwader „in Atem gehalten“, sagte Oberst Timo Heimbach. Während des Jahresantrittsappells auf dem Fliegerhorst Nörvenich hat der Kommodore des Geschwaders die Einsätze von 2023 bilanziert und einen Ausblick auf die anstehenden Übungen geliefert.
Die Menschen im Umkreis müssen laut Heimbach nicht mit viel mehr Flugstunden rechnen. „Wir arbeiten vor allem daran, unsere Militärfähigkeiten über weite Räume präsentieren zu können“, sagte Heimbach.
Dementsprechend verschlägt es das Geschwader 2024 ein paar Mal ans andere Ende der Welt: in den pazifischen Raum. Die Übung „Arctic Defender“ führt die Soldaten Ende Juni nach Alaska. Dabei werden sie auch von Flugzeugen aus Frankreich und Spanien begleitet. Beide Länder sind Partner im „Future Combat Air System“, ein neues Konzept für Gefechte in der Luft. Ende Juli geht es für das Geschwader dann nach Hawaii und Japan, gefolgt von der Operation „Pitch Black“ in Australien. Nach Zwischenstopps in Malaysia und Indien geht es für die Flieger wieder nach Nörvenich.
Boelcke-Geschwader: Fokus verlagert sich auf den pazifischen Raum
Schon während einer Veranstaltung im November vergangenen Jahres deutete Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius an, dass sich der Fokus der Bundeswehr auf den pazifischen Raum verlagert. Dort solle sie Geschlossenheit mit den USA zeigen und gleichzeitig ein Signal an China senden. Im Gegensatz dazu konzentrierte sich das Geschwader 2023 laut Heimbach auf Europa und den Ukraine-Konflikt.
Übungen in Finnland und Rumänien hätten gezeigt, dass die Soldaten auch bei kurzen Vorwarnzeiten einsatzbereit seien. Im vergangenen Jahr habe das Geschwader sein Jahresflugstundenpensum „leicht unterflogen“. Und auch dieses Jahr sollen es nicht viel mehr Flugstunden werden. „Die Belastung für jeden einzelnen von uns wird trotzdem hoch bleiben.“
Höchste Maxime des Kommodore: die Verteidigungsfähigkeit auszubauen. „Weltpolitische Turbulenzen“ würden das „Engagement des Geschwaders“ eventuell nötig machen. Mit Blick auf den Verteidigungsminister in Berlin forderte Heimbach, die Streitkräfte umzubauen und der „Kriegstüchtigkeit“ gerecht zu werden. Seinen eigenen Soldaten riet er, an ihrer Fitness und ihrer Leidensfähigkeit zu arbeiten.