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Sozialer WohnungsbauZu wenig Angebote für günstige Wohnungen in Kerpen

Lesezeit 2 Minuten

In Baugebiete in Kerpen – wie hier an der Stiftsstraße – gibt es zu wenige Sozialwohnungen, meinen SPD, Linke und Grüne.

Kerpen – Viele Baugebiete in Kerpen sind in der Vergangenheit falsch geplant worden, meinen SPD, Grüne und Linke: „Zu viele Eigenheime, zu wenig zentral gelegener Geschosswohnungsbau.“ Die drei Fraktionen fordern die Stadt zum „Umsteuern“ auf: Für neue Baugebiete müsse eine verbindliche Quote von 38 Prozent sozialer Wohnungsbau einführt werden.

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Jeder Investor, der in Kerpen ein neues Baugebiet entwickele, müsste sich dann daran halten. Sollte dies in seltenen Ausnahmefällen einmal nicht möglich sein, dann müssten die Investoren sich verpflichten, sozialen Wohnungsbau an anderer Stelle in Kerpen zu errichten oder Ausgleichszahlungen zu leisten, damit die Stadt dies in eigener Regie tun könne.

38-Prozent-Quote könnte in Kerpen an verschieden Stellen realisiert werden

SPD-Fraktionsvorsitzender Andreas Lipp, Peter Kunze (Grüne) und Thomas Ristow (Linke) listeten gleich eine Reihe von zukünftigen Baugebieten auf, in den die 38-Prozent-Quote verbindlich werden soll: etwa der Quellenpark in Horrem oder die schon angedachten Baugebiete an der Bodelschwinghstraße und an der Hüttenstraße in Sindorf, am Blatzheimer Weg in Buir oder im Südwesten von Kerpen-Mitte.

Man sei sich bewusst, dass viele Investoren lieber keine Sozialwohnungen bauen würden, weil sie damit nicht soviel Geld verdienen könnten, sagte Ristow. Doch dürfe es die Stadt nicht mehr zulassen, dass beim Thema Wohnungsbau alleine der Markt herrsche. So fordern die Linken etwa auch, dass städtische Grundstücke für Bauzwecke nur noch nach Erbbaurecht vergeben werden. Dies mache Bauen billiger.

Jedes Jahr müssten 58 Sozialwohnungen neu gebaut werden um den Bestand zu halten

Kunze, Lipp und Ristow verweisen auf ein Gutachten, das die Stadt hatte erstellen lassen: Demnach gab es in Kerpen 2009 noch 1.664 Sozialwohnungen mit entsprechend günstigen Mieten. Da die soziale Bindung der Wohnungen zeitlich befristet ist, verringert sich der Bestand, wenn keine neue Wohnungen gebaut werden. 2035 würden es ohne Neubau nur noch 533 Wohnungen sein.

Deshalb müssten jedes Jahr 58 Sozialwohnungen in Kerpen neu gebaut werden, alleine um den Bestand zu halten. Davon sei die Stadt aber weit entfernt. Lipp wies noch daraufhin, dass auch Durchschnittsverdiener sich normale Wohnungen oft nicht leisten können. Rund die Hälfte der Bevölkerung habe aufgrund der Einkommensverhältnisse Anspruch auf eine Sozialwohnung.