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Stadt kooperiert mit Biologischer StationHier soll Kerpen bald erblühen

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Bürgermeister Dieter Spürck und Mitarbeiter der Biologischen Station säten Wildblumen und -kräuter auf dem Weg aus.

Kerpen – Viele Kilometer unbefestigte Feldwege in Kerpen werden in den nächsten Jahren im Rahmen eines Gemeinschaftsprojekts der Stadt mit der Biologischen Station Bonn/RheinErft erblühen. Hinter dem Fachmarktzentrum in Langenich wurde nun damit begonnen.

Auf einem bislang mit Gras bewachsenem Weg ist ein rund ein Meter breiter Streifen abgefräst und aufgelockert worden. Nun wurde dort eine Wildsamenmischung ausgesät, die für ein breites Blütenspektrum an den Wegrändern sorgen soll. Dabei soll der entstehende Bewuchs so robust sein, dass auch schon mal ein Traktor darüberfahren kann, ohne dass er gleich eingeht.

Kerpen: Artenvielfalt steht Landwirtschaft nicht im Weg

Die entstehende ökologische Vielfalt stehe also einer landwirtschaftlichen Nutzung der angrenzenden Felder nicht im Wege, erläuterte Christian Chmela, Leiter der Biologischen Station, das Projekt. In dessen Rahmen sollen nun mindestens in den die nächsten drei Jahren jedes Jahr fünf bis zehn Kilometer Wegraine umgestaltet werden. Das sei in dieser Größenordnung im Kreis bislang einmalig.

Bürgermeister Dieter Spürck sprach von einem wegweisenden Projekt, mit dem Insekten in Kerpen wieder mehr Lebensraum gegeben werde. Es gehe darum, Vernetzungsstrukturen zu schaffen, um dem Artensterben zu begegnen und die ökologische Vielfalt zu erhalten.

Weitere Flächen in Kerpen vorgesehen

Frühlingsblumen, Kornblumen, Wilde Möhre, Farne, Margariten, Glockenblumen sollen auf den Wegen wachsen. „Das sind Pflanzen, wie sie früher auf den Wiesen öfter vorkamen“, berichtete Chmela.

Ivonne Schreier, Landschaftsplanerin bei der Stadtverwaltung, bedankte sich bei den Landwirten, die bei dem Projekt miteinbezogen werden und auf freiwilliger Basis mitmachen können. So hat die Verwaltung bereits eine Informationsveranstaltung mit Landwirten aus Kerpen, Langenich und Mödrath organisiert, wo das Projekt begann. Weitere Flächen sind bei Horrem und Brüggen vorgesehen. Landwirte, die mitmachen wollen, können sich bei der Biologischen Station melden. Dort bekommen auch interessierte Bürgerinnen und Bürger Auskunft.

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Die Bauern Gerd und Alexander Moll machen schon mit. Sie bearbeiten die Äcker neben den Feldwegen hinter dem Fachmarktzentrum und hoffen, dass bei der Aussaat nun auch „was Gutes“ rauskommt.

info.rek@biostation-bonn-rheinerft.de