Der HSV hat sein Pokalspiel bei Alemannia Aachen mit 0:1 (0:0) verloren, dennoch kamen die Kerpener strahlend und lachend vom Platz.
VerbandspokalHorremer SV zeigt sich trotz Niederlage bei Alemannia Aachen vom Glück beseelt
Der Kapitän der Gäste aus Horrem, die das Heimrecht aus Gründen der Sicherheit und der Kapazität mit dem Drittligisten getauscht hatten, war beseelt nach der 0:1 (0:0)-Niederlage überglücklich. Abwehrchef Sebastian Golz konnte sich über mangelnde Arbeit nicht beklagen, doch das breite Grinsen war aus seinem Gesicht nicht wegzukriegen. „Es war natürlich ein überragendes Erlebnis, auch wenn das knappe Ergebnis etwas traurig stimmen mag“, bilanzierte Golz stolz und hadernd zugleich in den Katakomben des Aachener Tivoli.
Der Rhein-Erft-Vertreter aus der siebten Liga hielt dem Druck der einfallslosen Aachener stand und jede noch so aussichtslose Störaktion der Kerpener wurde von den 1200 mitgereisten Fans aus der Kolpingstadt frenetisch bejubelt. Der Torschrei lag ihnen auf den Lippen, als Abdelkader Boubker nach wenigen Minuten aus halbrechter Position mit dem ersten Abschluss des Spiels das kurze Eck des Aachener Tores knapp verfehlte.
Aachen setzte Horrem unter Druck
Bis zur Pause stand die Null gegen eine durchrotierte B-Auswahl der Gastgeber aus der Kaiserstadt. Golz hielt seine Defensive erfolgreich beieinander und HSV-Torhüter Tim Christian Nickstadt seinen Kasten sauber.
Zu den Fans im mit rund 5100 Zuschauern eher übersichtlich gefüllten Tivoli gesellten sich kurz nach Anpfiff die Spieler des Horremer Ligarivalen von Hilal-Maroc Bergheim und begrüßten die Kerpener Kollegen auf der Ersatzbank mit herzlichen Umarmungen, um ihre Unterstützung zu zeigen. „Und Ihr wollt dritte Liga sein“, mit schelmischem Unterton war aus dem Gästeblock deutlich zu hören. Auch der VfL Sindorf unterstützte den Ortsnachbarn aus Horrem und hatte sich über die A4 gequält.
Von Qualen war bei HSV-Trainer Oliver Lehrbach nichts zu spüren. „Das war ein einmaliges Erlebnis. Die Mannschaft hat defensiv unglaublich gut gearbeitet“, sah der Übungsleiter sein Konzept länger aufgehen, als gedacht. "Als das 1:0 fiel dachte ich, jetzt haben sie uns geknackt.“
Doch mehr als das Tor durch Aldin Dervisevic (55.) wollte der Alemannia nicht gelingen. Und Lehrbach sah schon wieder die nächste Herausforderung: Die Mannschaft hat für sich eine Benchmark gesetzt. Das ist Fluch und Segen zugleich. Die Kunst ist jetzt zu sagen, wir spielen gegen einen Bezirksligisten.“
Die beiden Kreisvertreter aus der Mittelrheinliga, TuS BW Königsdorf und der FC Hürth, erlebten unterschiedliche Pokalszenarien: Währen die Frechener mühelos mit einem 6:0-(4:0)-Sieg gegen den Landesligisten SC Germania Erftstadt-Lechenich weiterkamen, mussten sich die Hürther beim Bezirksligisten TV Hoffnungsthal mit 1:2 (1:1) in der Verlängerung geschlagen geben.