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Tausende Kunden verlorenSo will eine Fitness-Kette in Rhein-Erft Mitglieder gewinnen

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Celina Förster will das Krafttraining Schritt für Schritt intensivieren.

Frechen – „Es ist so schön, die Leute wieder bei uns begrüßen zu können“, sagte Olga Schmidt am Samstag zufrieden. Seit einigen Jahren lenkt und leitet sie den Just-Fit-03-Club in Frechen. Die jüngsten Tage hat sie zusammen mit den Trainern und Helfern dazu genutzt, das Sportstudio für die Kunden fit zu machen. Denn seit vergangenen Donnerstag hat es wieder geöffnet.

Das dürfen nach den neuen Regeln der Corona-Schutzverordnung Fitnessstudios in Nordrhein-Westfalen bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von 50 bis 35. Voraussetzung für den Besuch ist die Kontaktverfolgung. Geimpfte und Genesene (Immunisierte) und negativ Getesteten werden eingelassen. „In den nächsten Tagen wird es auch möglich sein, sich vor dem Fitnessstudio testen zu lassen“, informierte Schmidt.

„Demnächst möchte ich wieder vier- bis fünfmal in der Woche hier sein“

„Viele Menschen sind sensibilisiert. Sie wollen wieder Sport treiben, gesund und fit sein“, sagte sie weiter. Die Sporttasche unter den Arm geklemmt kamen am Samstag immer wieder Besucherinnen und Besucher zum Eingang, desinfizierten sich die Hände und fragten am Empfangstresen nach, wie alles laufe. Es wurde darauf geachtet, dass jeder Sportler die Geräte nach der Benutzung reinigt. „Ich freue mich mega, dass ich hier wieder trainieren kann. Darauf habe ich so lange gewartet“, versicherte Celina Förster. „Wenn ich jetzt kann, will ich ganz oft hierher kommen“, sagte die Frechenerin.

Frank Niederstein will wieder oft im Sportstudio trainieren.

„Es macht mir Spaß, wieder mit Gewichten und Hanteln zu arbeiten“, berichtete auch Christina van Kampen. „Ich komme aus Köln-Weiden, bin hier zum ersten Mal und freue mich riesig, mich heute austoben zu können“, sagte die 30-Jährige. „Demnächst möchte ich wieder vier- bis fünfmal in der Woche hier sein“, kündigte Frank Niederstein an. „Die Geräte für das Krafttraining sind super, und die habe ich nicht im Heimkeller. In der Vergangenheit bin ich viel gejoggt, habe aber das Studio vermisst“, sagte der 55-Jährige.

Just Fit verliert 16.000 Kunden während der Pandemie

Gezielt trainieren möchte auch Mika Sari im Studio. „Mehrmals in der Woche“, hat sich der 26-Jährige vorgenommen. „Heute stehen Übungen auf dem Programm, um die Beinmuskulatur zu stärken“, ließ er wissen.

Frank Böhme, Geschäftsführer der Just-Fit-Studios, will mit neuen Angeboten die Kunden wieder in die Sportclubs holen.

„Unsere Branche ist von der Pandemie sehr gebeutelt worden. Wir haben bei uns 16.000 Kunden verloren. Das ist hart“, berichtete Frank Böhme, Geschäftsführer und Gründer des Familienunternehmens Just Fit, zu dem 22 Fitnessclubs in der Region gehören. „Den Mitgliedern wurden aber keine Beiträge abgebucht. Wir wollten sie nicht belasten, wenn wir ihnen nichts bieten können“, führte er aus. „Wir hatten keine Einnahmen und nur eine Fixkostenunterstützung vom Staat. Jetzt sind wir volles Risiko gegangen und haben neue Kredite bei der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) aufgenommen.“

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„Wir wollen aber auch mit neuen Ideen punkten. Dazu zählt beispielsweise eine Wochen-Mitgliedschaft ab zehn Euro. Die kann man jederzeit mit der App abschließen oder auch kündigen“, informierte er. „Zudem haben wir als einziger Sportclub-Anbieter der Region das Synfit-Gütesiegel erhalten. Das heißt, Unternehmen können Fitnesstraining im Studio als gesundheitsfördernde Maßnahme steuerlich geltend machen.“ Böhmes Wunsch für die Zukunft: „Wir hoffen, dass die Sportbegeisterten wieder in großer Zahl zurückkehren.“