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Landwirte und Zuckerfabrik ziehen BilanzSo lief die Rübenernte im Rhein-Erft-Kreis

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Die Rübenernte ist gelaufen, die meisten Bauern sind mit dem Ertrag zufrieden.

Rhein-Erft-Kreis – Ein paar Tage länger als geplant dauerte die Anfang Oktober gestartete Rübenkampagne. Am Donnerstag schloss die Anlieferung in der Zuckerfabrik Euskirchen, am Mittwoch ist in Jülich Schluss. Damit sind die Felder im Rheinland leer, abgesehen von frostfestem Gemüse und bereits zaghaft aufgehender Saat winterharten Getreides.

Das gute Wachstum der Knollen und damit der Mengengewinn hat die Fabrik veranlasst, das geplante Ende etwa einen halben Monat hinauszuzögern. Der Mehrertrag hat eine Ursache auch darin, dass die Kampagne eine Woche später als üblich begann, um den Rüben noch mehr Zeit zum Wachsen zu geben.

Rübenernte in Rhein-Erft liegt über Fünf-Jahres-Schnitt

„Wir liegen in der Menge deutlich über dem Fünf-Jahres-Durchschnitt von 79 Tonnen pro Hektar“, sagt Heinz Leipertz, Rheinland-Regionalleiter Landwirtschaft bei Pfeifer und Langen. Der regenreiche Sommer – nach zwei Dürrejahren – habe, anders als bei Getreide und Kartoffeln den Ertrag erhöht. Zum Vergleich: Im Rekordjahr 2017 wurden 94 Tonnen Rüben je Hektar von den Feldern geholt, im vergangenen Jahr waren es 70 Tonnen im Nordkreis und 80 Tonnen im Süden.

Geringer ist dagegen der Zuckergehalt. Statt der 18 Prozent im langjährigen Durchschnitt und auch im Vorjahr bringen es die Rüben in dieser Kampagne nur auch 17 Prozent. „Das relativiert die Mehrmenge etwas, aber es bleibt unterm Strich eine gute Rübenernte“, sagt Leipertz.

So reagiert der Kreislandwirt aus Rhein-Erft

„Wir können nicht klagen“, stimmt dem auch Kreislandwirt Willy Winkelhag zu. Dank der steigenden Zuckerpreise am Markt profitiert auch seine Zunft mit steigenden Erlösen, die jedoch durch steigende Energiepreise, etwa für Diesel, teilweise wieder aufgezehrt werden.

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Probleme gab es vor der Kampagne: Die Euskirchener Fabrik, unmittelbar an der Erft gelegen, wurde bei der Juli-Flutkatastrophe überschwemmt. „Motoren, Elektrik und Technik waren überflutet. Das Hochwasser floss vorne ins Werk herein und hingen wieder heraus“, blickt Leipertz auf bange Tage zurück. Mit Urlaubsverzicht und vielen Überstunden sei es der Belegschaft gelungen, die Rübenverarbeitung pünktlich zum 4. Oktober wieder fit zu bekommen.