Millionen für SanierungStädte haben große Pläne für Schulen im Rhein-Erft-Kreis
Rhein-Erft-Kreis – Der Bund stellt Millionen für die Sanierung von Schulen zur Verfügung, und kaum eine Kommune hat bisher auf die Mittel zurückgegriffen. Wie kann das sein? Eine Nachfrage bei den Kommunen im Rhein-Erft-Kreis hat ergeben, dass das Geld keineswegs verloren geht und es überall konkrete Pläne für die Verwendung gibt.
Wesseling hat als einzige Stadt im Rhein-Erft-Kreis bereits einen Großteil der Mittel abgerufen, und zwar 800 000 Euro. Das Geld wurde unter anderem für die elektrische Sanierung der Albert-Einstein-Realschule verwandt, erklärte Stadtkämmerin Karolin Beloch.Darunter fallen zum Beispiel die Erneuerung der Elektroinstallationen, das Akustiksystem und die Sicherheitsbeleuchtung.
Auch die Rauch- und Brandschutztüren sowie die Innentüren wurden mit Hilfe der Gelder erneuert, so die Kämmerin. Die Arbeiten in der Realschule seien weitestgehend abgeschlossen. Ebenfalls soll das Geld für die elektrische Sanierung des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums dienen. Die Sanierung in der Schule wird sich jedoch aufgrund der erhöhten PCB-Werte verschieben.
Abrechnung nach Bau
Wesseling stehen insgesamt 1,02 Millionen Euro aus dem Fördertopf zur Verfügung. Was mit den restlichen Mitteln passiert, ist aktuell noch unklar. Beloch erklärt, dass die Stadt die Sanierungen erst abwarten wolle, bevor weitere Gelder verplant werden.Die kleinste Stadt im Kreis, Elsdorf, hat immerhin 117 000 Euro von möglichen knapp 717 000 Euro bereits angemeldet und will damit das Dach der Grundschule Esch sanieren.
Der Rest ist für den Umzug der Katholischen Grundschule in das Gebäude der ehemaligen Martin-Luther-Schule fest eingeplant. Arnoldus- und Elisabeth-Schule werden dagegen aufgegeben. Am neuen Standort an der Desdorfer Straße muss das bestehende Schulgebäude umgebaut und erweitert werden. Zudem wird eine Turnhalle gebaut.
Frechen stehen knapp 960 000 Euro aus dem Förderprogramm zu. Die gesamte Summe hat die Stadt bei der Bezirksregierung für die Sanierung der Dreifachturnhalle am Gymnasium angemeldet. Die Halle diente zwischenzeitlich als Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge. Sie sei aber auch davor schon nicht mehr in allerbestem Zustand gewesen, berichtete Steffen Sabiwalsky-Bauer, Fachdienstleiter Finanzen im Frechener Rathaus.
Erweiterung der Mühlenfeldschule in Kerpen
Die Planungen für die Sanierung hätten jetzt begonnen, so Sabiwalsky-Bauer. Die Arbeiten sollen 2020 beginnen. Um das Fördergeld zu erhalten, müsse die Sanierung bis Ende 2022 vollständig abgeschlossen und 2023 abgerechnet werden. Mit den Abruf- und Abrechnungsmodalitäten erklärt auch die Stadt Kerpen, dass sie bisher noch nicht auf den Topf mit ihr zustehenden Mitteln in Höhe von 3,35 Millionen Euro zurückgegriffen hat.
„Keine Angst, uns geht kein Geld verloren“, versichert Pressesprecher Erhard Nimtz. Wichtig sei, dass die Baumaßnahmen nach Inkrafttreten des Gesetzes angegangen und spätestens 2023 abgerechnet würden. Die Mittel sollen in Kerpen für die Erweiterung der Mühlenfeldschule und den Ausbau des Schulzentrums Horrem/Sindorf verwendet werden.
In Bergheim – hier sind Mittel in Höhe von 3,84 Millionen Euro noch nicht abgerufen worden – hat man bereits mehrere Sanierungen vorgenommen. So sei bereits die Odilia-Weidenfeld-Schule Instand gesetzt worden, das Dach der Turnhalle am Graf-Beißel-Platz sei erneuert worden und die Sanierung des Daches der Astrid-Lindgren-Schule sei gerade erfolgt.
Sanierung des Schulzentrums Lechenich
„Viele Maßnahmen wurden in 2018 geplant und in diesem Jahr durchgeführt; zum Teil werden noch Schlussrechnungen erwartet, sodass im Anschluss die Freimeldung seitens der Kämmerei an den Fördergeber erfolgt. Auch hier liegen wir sehr gut im Zeitplan“, schreibt Pressesprecherin Christina Conen und verweist auf weitere Maßnahmen, die durch das Programm „Gute Schule“ der Landesregierung umgesetzt worden seien.
Bedburg plant den Abruf der Mittel in Höhe von knapp 950 000 Euro noch in diesem Jahr. Gebraucht wird das Geld für die Sanierung der Grundschule in Kirchherten.
Das könnte Sie auch interessieren:
In Erftstadt sind die Mittel, rund 2,1 Millionen Euro, vollständig für die Sanierung des Schulzentrums Lechenich vorgesehen. Kämmerer Dirk Knips verweist darauf, dass der Förderzeitraum noch 2022 läuft.Dem Rhein-Erft-Kreis stehen Mittel in Höhe von 5,5 Millionen Euro zu. Angemeldet sind davon 2,6 Millionen Euro.
Verplant ist auch schon die Gesamtsumme, und zwar für den Abriss und Neubau eines Pausenraums des Goldenberg-Berufskollegs am Standort Wesseling sowie für eine Fenstersanierung am Standort Hürth. In Bergheim wird am Berufskolleg eine Pausenhalle abgerissen und neu errichtet und in Frechen werden Container an der Albert-Einstein-Förderschule durch einen Erweiterungsbau ersetzt. (red)