Anfang September 2023 sorgte ein besonders brutales Tötungsdelikt in Pulheim für Aufsehen. Zwei junge Männer aus Osnabrück sind angeklagt.
Prozess85-jähriger Pulheimer lag leblos vor seinem verschlossenen Tresor

Der Prozess gegen zwei junge Männer, die im September 2023 einen 85-jährigen Pulheimer zu Hause überfallen haben sollen, könnte im Mai beginnen.
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An der Mozartstraße in Pulheim war in einem Einfamilienhaus ein 85-jähriger Mann leblos im Keller aufgefunden worden. Schnell war klar, dass der Mann Opfer eines Gewaltverbrechens geworden war. Jetzt haben Polizei und Staatsanwaltschaft die Ermittlungen beendet und Anklage eingereicht. In wenigen Wochen, voraussichtlich Mitte Mai, könnte der Prozess vor dem Landgericht in Köln beginnen. Anklage wurde inzwischen erhoben, das bestätigte jetzt Gerichtssprecher Hans Logemann von Landgericht Köln.
Die Angeklagten sind 20 und 21 Jahre alt
Angeklagt sind zwei Männer im Alter von heute 20 und 21 Jahren. Schon kurz nach der Tat führte eine Spur die Ermittler in den Raum Osnabrück. Dort wurden die Männer festgenommen. Sie sitzen in Wuppertal in Untersuchungshaft. Am Morgen klingelte es Nach derzeitigen Erkenntnissen sollen die Tatverdächtigen am Donnerstag, 7. September 2023, in den Morgenstunden an der Haustür des Rentners geklingelt haben. Als dieser öffnete, sollen die Männer den Mann zurück ins Haus gedrängt haben.
Was sich dann genau in den Räumen abgespielt hat, wird vermutlich in der Gerichtsverhandlung bekannt. Fest steht aber jetzt schon, dass der 85-Jährige bei dem Angriff massive Verletzungen erlitten hatte. Von „stumpfer Gewalteinwirkung am Opfer“ ist in den Ermittlungsakten die Rede. Die Spuren deuten darauf hin, dass die Täter zunächst das Haus nach Wertsachen durchsucht haben. Der Pulheimer soll geknebelt worden sein. Im Keller des Hauses stand ein verschlossener Tresor.
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Ein Täter soll zunächst versucht haben, den Safe zu öffnen. Als das nicht gelang, soll das Opfer mit Gewalt gezwungen worden sein, den Tresor zu öffnen. Doch der 85-Jährige hat sich vermutlich geweigert. Daraufhin wurde er massiv verletzt. Kriminalbeamte, die am Tatort waren, sprachen gar von Folterspuren. Nachbarn hatten sich am Tattag gewundert, weil die Haustür offen stand.
Eine Nachbarin und ein Mitarbeiter eines Pflegedienstes riefen nach dem Mann, der nicht mehr antworten konnte. Die Polizei war an dem Tag mehrere Stunden damit beschäftigt, alle Spuren zu sichern. In welchem Verhältnis die Angeklagten zu dem Rentner standen, wurde noch nicht gesagt. Die Pläne zur Tat sollen die beiden aber gemeinsam in Osnabrück geschmiedet haben. Daran beteiligt sollen zwei weitere Personen gewesen sein, gegen die gesondert ermittelt wird.