Der Beginn der Expertise machte noch Hoffnung, doch dann ging es Schlag auf Schlag.
„Wir wussten es ja nicht“Junges Paar aus Pulheim erlebt bittere Wende bei „Bares für Rares“
Das Meistergemälde aus dem Keller, der Glücksgriff vom Flohmarkt: Viele hoffen bei „Bares für Rares“ auf die große Überraschung. Doch es kann auch anders kommen. Ein junges Paar aus Pulheim musste mit ihrem Erbstück in der ZDF-Trödelsendung vom Dienstag (23. April) eine bittere Enttäuschung einstecken.
„Bei der Oma der Freundin stand die kleine Figur immer auf dem Kamin“, berichtete Nora Huppert im Vorfeld der Sendung. Sie war mit ihrem Freund Sebastian Kirstein aus Pulheim ins Walzwerk gekommen, „fußläufig fünf Minuten“, so der Partner im Gespräch mit ZDF-Moderator Horst Lichter.
„Bares für Rares“-Expertin: „Entwurf ist wirklich schon sehr alt“
Die Mädchen-Figur wollte das Pärchen im Auftrag der Wanderfreundin bei „Bares für Rares“ verkaufen. Besonders viel wussten die beiden unterdessen nicht von dem Verkaufsobjekt – nur, dass es sich um ein Familienerbstück handele.
„Der Entwurf für dieses Stück ist wirklich schon sehr alt“, konnte Expertin Bianca Berding aufklären. Ungefähr im Zeitraum um 1903 sei der entstanden. Dieses Jahr sei auch auf der Figur vermerkt, so Berding. Bei dem kleinen Mädchen im Regencape handele es sich eigentlich um eine Bettlerin, „Die Bettlerin vom Pont des Arts“.
Bittere Wende für Paar aus Pulheim bei „Bares für Rares“
Es sei die populärste Figur der Schöpferin Elisabeth Charpentiers, einer französischen Bildhauerin und Malerin. Allerdings handele es sich bei dem Verkaufsobjekt aus Pulheim nicht um eine originale Arbeit der Künstlerin, stellte die Expertin fest. „Das ist schonmal voll doof“, kommentiert Lichter. Und auch das Paar aus Pulheim ist sich der schlechten Wendung bewusst: „Das ist schlecht“.
Die Figur sei aber nicht nur „die Nachbildung einer Nachbildung einer Nachbildung“, hält die „Bares für Rares“-Expertin fest, „sondern sie ist auch noch magnetisch, was bei einer Bronze schlicht und einfach nicht möglich wäre“.
Horst Lichter bei „Bares für Rares“: „Die Händler wissen, wo mein Auto steht“
Das alles zusammengenommen sei das schon sehr wertmindernd, muss Berding zusammenfassen. Ein Ergebnis, bei dem auch Horst Lichter nur noch enttäuscht ausatmen kann. „Der einzige Vorteil ist, Ihr hattet keine lange Anreise“, erklärt Lichter. „Dafür darf ich leider keine Händlerkarte vergeben, weil die Händler wissen, wo mein Auto steht, und wenn ich ganz Pech habe, hauen die mir in die Motorhaube rein“, witzelte der ZDF-Moderator.
„Dann muss die Figur wieder zurück auf den Kamin“, lenkte das Pärchen aus Pulheim ein. „Wir wussten es ja auch nicht. Also gut zu wissen.“