AboAbonnieren

Brauweiler Ortsmitte soll attraktiver werdenPulheimer Bürger wünschen sich mehr Grün

Lesezeit 3 Minuten
ISEK-Brauweiler-Auftaktveranstaltung-3

Viele Ideen gab es bei der Auftaktveranstatung 2019.

Pulheim-Brauweiler – Was wünschen sich die Menschen in Brauweiler für ihren Stadtteil, wie soll der Straßenraum gestaltet werden, was wird als positiv und was als negativ wahrgenommen? Antworten auf diese und viele andere Fragen erhofft sich die Stadtverwaltung von dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept (Isek) Brauweiler 2030.

Seit der Auftaktveranstaltung im Oktober 2019 waren Bürgerinnen und Bürger unterschiedlichen Alters, die in dem Prozess eine zentrale Rolle spielen, sehr aktiv. Bei diversen Veranstaltungen und Rundgängen – coronabedingt auch im Online-Format – haben sie ihre Vorschläge zu den Themen Einzelhandel, Verkehr, Mobilität, Wohnen und öffentlicher Raum eingebracht.

Das Konzept

Ein Integriertes Stadtentwicklungskonzept, kurz Isek, stelle ein gebietsbezogenes, ganzheitliches und daher „integriertes“ Planungs- und Steuerungsinstrument für lokale Lösungsansätze dar, erläutert die Stadtverwaltung. Zurzeit lässt die Stadt je eines für Brauweiler und Pulheim erarbeiten. Es soll Entwicklungsideen und -ziele für die Ortsmitte von Brauweiler für das nächste Jahrzehnt aufzeigen.

„Mit diesem Instrument kann die Stadt Pulheim eine aktive und steuernde Rolle bei der zukünftigen Entwicklung zentraler Themenfelder, wie zum Beispiel Einzelhandel, Verkehr und Mobilität, Wohnen, öffentlicher Raum, einnehmen“, teilt die Verwaltung weiter mit. Außerdem stelle ein Isek die Basis für den Zugang zu Städtebaufördermitteln dar. (mma)

Sehr vielfältig seien die Anregungen und Ideen der Kinder und Jugendlichen ausgefallen, sie hätten wichtige Anstöße gegeben, berichtet die Stadtverwaltung. In drei jeweils 90-minütigen Treffen hätten sie festgehalten, was ihnen am Abteiort gefällt oder nicht gefällt und Ideen für mögliche Veränderungen gesammelt. Beteiligt waren Schülerinnen und Schüler der Förderschule an der Jahnstraße, des Abtei-Gymnasiums und der Gesamtschule Pulheim.

Handlungsbedarf sehen die Kinder und Jugendlichen unter anderem bei folgenden Themen: Der Abteiort soll besser per Bus erreichbar sein, die Busse sollen häufiger fahren und das Haltestellennetz soll ausgebaut werden. Es fehlen sichere Fahrradwege, insbesondere entlang der Ehrenfried-, der Bernhard- und der Mathildenstraße. Die Umkleidekabinen im Vereinsheim am Kunstrasenplatz seien verdreckt und zu klein, sie müssten vergrößert und saniert werden. Schön fänden es die Kinder und Jugendlichen, wenn es ein weiteres Café und/oder Restaurant mit Plätzen im Freien, ein Kino, ein Sportgeschäft, einen Unverpacktladen oder ein Spielwarengeschäft gäbe. Auch Ladestationen für E-Autos, ein Hotel in der Ortsmitte, ein Kinder- oder Begegnungscafé auf dem Abteigelände und einen Mountainbike-Parcours nahe dem Abteiort empfänden sie als Bereicherung.

Ein Szene aus der Auftaktveranstaltung.

Lang ist auch die Liste der erwachsenen „zentralen Akteure der Stadtgesellschaft“. Neben mehr Fahrradwegen und einem deutlich besseren ÖPNV-Angebot wünschen sich viele mehr Grün, beispielsweise an der Kaiser-Otto-Straße und auf dem Guidelplatz.

Das hohe Verkehrsaufkommen auf den Hauptstraßen im Ort empfinden viele Menschen als störend und belastend. Einige wünschen sich, dass eine Umgehungsstraße gebaut wird, um Brauweiler vom Verkehr zu entlasten. Auch die Verlängerung einer Stadtbahnlinie von Köln über Brauweiler halten viele für wünschenswert.

Das könnte Sie auch interessieren:

Aus städtebaulicher Sicht wird der Schotterparkplatz an der Kaiser-Otto-Straße als kritisch angesehen. Mehrfach haben die Bürgerinnen und Bürger angeregt, dort ein Hotel zu bauen. Die auf dem Grundstück vorhandenen Parkplätze sollten dann aber an anderer Stelle im Ort angelegt werden. Auch der Wunsch nach Mehrgenerationen-Wohnen wurde vielfach geäußert.

Die zum Abschluss geplante Projektmesse wird voraussichtlich im Sommer stattfinden, die abschließende Beratung im Fachausschuss wiederum im Herbst. Den Antrag auf Zuschüsse aus der Städtebauförderung müsste die Stadt bis zum 30. September stellen.