- Die Pläne, an der Aachener Straße eine Pförtnerampel zu installieren, sorgen weiterhin für Streit.
- Besonders die Frechen und Pulheim befürchten Verkehrschaos an der Stadtgrenze.
- Der Verkehr werde sich maximal auf 150 Metern stauen, so der Beschwichtigungsversuch aus dem Amt für Verkehrsentwicklung.
Pulheim – Die Stadt Köln steht unter Druck. Um Dieselfahrverbote abzuwenden, über die das Oberverwaltungsgericht Münster am 12. September entscheiden wird, hat sich die Verwaltung einiges vorgenommen.
Das in Frechen und Pulheim umstrittenste Vorhaben ist die „Pförtnerampel“ in Weiden. „Für Sie ist das sicherlich nicht erfreulich, aber es geht um Schadensbegrenzung angesichts des Damoklesschwerts“, sagte Klaus Harzendorf im Pulheimer Ausschuss für Tiefbau und Verkehr.
Der Leiter des Amtes für Straßen und Verkehrsentwicklung der Stadt Köln war mit Gunther Höhn, Bereichsleiter Nahverkehrsmanagement bei den Kölner Verkehrsbetrieben (KVB), nach Pulheim gekommen, um das Paket zu erläutern und Fragen zu beantworten.
Zu spät informiert
Mehrfach entschuldigte Klaus Harzendorf sich dafür, dass Kölns Verwaltung die Nachbarn erst spät über ihre Pläne informiert habe. „Das hätten wir früher tun müssen.“ Der Grünen-Politiker Günter Zaar warf den Verantwortlichen vor, Köln führe die interkommunale Partnerschaft S.U.N. ad absurdum. 2017 hatten Vertreter der zehn Kommunen im Rhein-Erft-Kreis sowie der Städte Köln, Dormagen und Rommerskirchen das „Stadt-Umland-Netzwerk“ gegründet.
Die von Günter Zaar geäußerte Sorge, dass es zu Staus kommen werde, teilt Harzendorf nicht. „Ich kann Ihnen diese Befürchtung nehmen.“ Die Pförtnerampel sei 368 Meter von der Kreuzung Aachener Straße/Bonnstraße entfernt. Der Verkehr werde sich maximal auf 150 Metern stauen. „Der Stau wird nicht in die Kreuzung hineinragen.“ Allerdings werde sich der Verkehr verlagern. „Den Frechener Weg müssen wir genau beobachten.“ Denn Belastungen für die Anwohner wolle die Stadt Köln vermeiden.
Hälfte der Stellplätze in Bauphase erhalten
Holger Veit (CDU) zeigte Verständnis dafür, dass Köln handeln muss. „Das sehen wir alle ein.“ Äußerst schwierig werde es aber für die Pendler, wenn die Park-and-ride-Anlage Weiden-West ausgebaut werde. „Hätte man nicht schon Ersatzparkplätze schaffen können?“, wollte er wissen. In der Bauphase „zwischen Mitte 2021 und Herbst 2022“ bleibe rund die Hälfte der Stellplätze erhalten, sagte Gunther Höhn. „Im Sommer wird ein Planer beauftragt, er soll auch Ersatzparkplätze suchen.“
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Man müsse abwägen, ob man schon vorher Ersatz schaffe. „Denn teilweise müssen Flächen versiegelt werden.“ Auch aus Frechen gebe es die Frage nach Ersatzparkplätzen. „Wir möchten die Park-and-ride-Anlage Haus Vorst/Marsdorf stärker bewerben. Dort gibt es noch Potenziale.“ Die Verwaltung denke auch darüber nach, Stadion-Parkplätze für Park-and-ride-Kunden zu öffnen, ergänzte Harzendorf.
Für August sind zwei Treffen einer kürzlich gegründeten Arbeitsgruppe geplant. Die Vertreter des Rhein-Erft-Kreises, der REVG (Rhein-Erft-Verkehrsgesellschaft), der KVB und der Städte Köln, Frechen und Pulheim erörtern, wie vermieden werden kann, dass sich der Verkehr verlagert.