Hermann Schmitz, Ortsvorsteher von Brauweiler, hat sich seit 2021 dafür eingesetzt, dass der Ort einen Bücherschrank bekommt.
LesefreudeAlte Telefonzelle dient nun in Pulheim als Bücherschrank
Nur langsam und mit viel Fingerspitzengefühl schaffte es der Baggerführer des städtischen Bauhofs, die alte Telefonzelle an ihren neuen Standort am Guidelplatz zu transportieren. Ein in der Fußgängerzone geparkter Pkw störte das Manöver erheblich. Doch der Baggerfahrer meisterte die Herausforderung.
Und die Mitarbeiter konnten das gute Stück punktgenau unter den Blicken von Ortsvorsteher Hermann Schmitz absetzen. Die alte Telefonzelle soll einem neuen Zweck dienen: Sie wird zum Bücherschrank, statt des früheren Telefonbuchs wird Lektüre aus allen Fach- und Sachgebieten geboten.
Sponsoren in Pulheim unterstützen das Projekt
„Viele Bürger waren in der Vergangenheit an mich herangetreten und hatten den Wunsch nach einem Bücherschrank in Brauweiler geäußert“, erzählte Schmitz, der daraufhin im Mai 2021 einen ersten Kontakt zur Telekom aufnahm. Im Frühjahr 2022 kam die Zusage, nun musste Schmitz Sponsoren finden, damit das alte Stück von Berlin nach Brauweiler kommen konnte.
„535 Euro netto hat die Telekom haben wollen, dazu kamen dann noch 510 Euro für den Transport“, rechnete Schmitz vor, der auf Sponsorensuche ging und neben örtlichen Firmen unter anderem auch von der Volksbank Unterstützung erhielt. 500 Euro kamen auch von der Gruppe „Die Jungs“, die den Betrag eigentlich von den Stadtwerken für ein von ihnen geplantes Projekt gewonnen hatten.
Stadt Pulheim ließ Fundament anlegen
Im Herbst vergangenen Jahres wurde der Standort festgelegt, im November kam die Telekom-Zusage, und im Dezember fand sich auch ein Spediteur, der den Transport übernahm. Im Februar veranlasste die Stadtverwaltung, dass das Fundament hergestellt wird und auch ein Leerrohr mit eingegossen wurde, damit der künftige Bücherschrank in der dunklen Jahreszeit beleuchtet werden kann.
Zusammen mit Bürgermeister Frank Keppeler sowie den Helferinnen der katholischen öffentlichen Bücherei und dem Stammtisch der Frauen-Union verfolgte Hermann Schmitz den Aufbau. Noch ist der Bücherschrank leer, ein erstes Buch über die benachbarte Benediktinerabtei hatte der Chronist mitgebracht, damit jedem klar ist, was dort künftig zu finden sein wird.
In den nächsten Tagen wird die Schreinerei Bantz ein Regal einbauen, dann kommt der Lesestoff in den Schrank. Demnächst werden in unmittelbarer Nähe Bänke aufgestellt, sodass man dann man gleich vor Ort die aus dem Schrank genommene Lektüre verschlingen kann. Die Bücherstube Brauweiler und die öffentliche katholische Bücherei übernehmen die Betreuung des Bücherschranks.