Volle AusweichstreckenSanierung von Bonnstraße sorgt für Blechlawinen in Brauweiler
Pulheim-Brauweiler – „Das ist hier richtig furchtbar“, kommentierte am Dienstagmorgen Jürgen Friedt die Situation im Zentrum Brauweilers. Wegen der Straßensanierungsarbeiten auf der Bonnstraße ist diese zurzeit aus Pulheim kommend gesperrt. Seitdem rollen von morgens bis abends nicht enden wollende Blechlawinen über die Ehrenfried- und Mathildenstraße zurück zur Bonnstraße Richtung Frechen. Ganz besonders störend empfinden viele Verkehrsteilnehmer die Baustellenampel, die jetzt den Verkehrsfluss an der Ecke Ehrenfriedstraße, Mathildenstraße, Bernhardstraße regelt. Seit 26 Jahren arbeite Friedt bereits im Personennahverkehr, doch eine solche Baustellenampel sei ihm zuvor noch nicht untergekommen.
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„Der Stau war schon gewaltig“, bestätigte auch ein Mitarbeiter des Landschaftsverbands Rheinland. Von seinem Büro aus hat er die Ehrenfriedstraße und den Stau täglich vor Augen. Schon am Montag habe er die Pkw-Fahrer richtig schimpfen gehört. „Die Rotphasen an dieser Ampelanlage sind einfach viel zu lang“, meinte er. Das Ganze sei wirklich einzigartig, aber wohl nicht zu ändern.
Autos stauen sich bis aus Brauweiler hinaus
Nach der Notwendigkeit und dem Sinn der Baustellenampel fragt sich auch Günter Förster (66). „Ich musste am Mittag selbst mit dem Auto losfahren“, berichtete der Brauweiler. Die Autos hätten sich da bis weit aus Brauweiler hinaus gestaut. Und noch seien ja Schulferien. „Wenn die erst einmal zu Ende sind, dann wird es hier bestimmt noch schlimmer“, sagte er. „Die Verantwortlichen können wirklich froh sein, dass zurzeit Ferien sind“, merkte auch Erwin Horn (75) aus Brauweiler an.
Auch Maja Jankewitz (43) hing am Dienstagmorgen im Berufsverkehr einige Minuten im Stau fest. Sie wohnt in Glessen, wollte aber auf dem Weg zur Arbeit in Brauweiler noch schnell einkaufen. Ihr tun vor allen Dingen die Anwohner leid, die durch das hohe Verkehrsaufkommen mit noch mehr Lärm und Abgasen zu tun haben. Andererseits hat sie aber auch Verständnis für die Straßensanierung auf der Bonnstraße. „Da musste ja etwas gemacht werden, da sind ja riesige Löcher in der Fahrbahn“, sagte sie.
Doch so geduldig und verständnisvoll waren gestern längst nicht alle Autofahrer. Einige schimpften und schüttelten mit dem Kopf, andere drehten kurzentschlossen um, um anders ans Ziel zu kommen.
Eine gute Entscheidung, denn wer die Baustellenampel passiert hatte und auf freie Fahrt hoffte, wurde enttäuscht. Der nächste Stau lauerte nur wenige Hundert Meter weiter auf der Mathildenstraße.
Auf Nachfrage bei Straßen NRW gab es am Dienstag nur eine allgemeine Antwort. „Wenn wir massive Störungen an einer Baustellenampel erkennen, sind wir bemüht, das auch zu ändern.“