Bau des Donatus-Quartiers könnte platzenPulheims Bürgermeister äußert sich zu Projekt
Pulheim-Brauweiler – Manfred Kaune, Vorsitzender des Vereins Inklusion, ist besorgt. Er befürchtet, dass das an der Helmholtzstraße geplante inklusive Bauprojekt Donatus-Quartier scheitern könnte. „Denn wir brauchen in Pulheim dringend Wohnraum, besonders für Menschen mit Behinderung.“
Die Sorge ist nicht unbegründet. Vor der Sitzung des Stadtrats hatte die Gesellschafterversammlung der Bauen für Menschen GmbH – sie ist eine Tochter des LVR – schriftlich erklärt, sie werde das Projekt nicht mehr weiterverfolgen, wenn die Stadtverwaltung bestimmte Erwartungen nicht erfülle.
Politik und Verwaltung haben zwar ausführlich über das Bauprojekt diskutiert, das Umwelt- und Planungsausschuss im September mit dem Aufstellungsbeschluss auf den Weg gebracht haben (BP 140 Brauweiler). Bürgermeister Frank Keppeler und Beigeordneter Jens Batist betonten in der Sitzung noch einmal, dass die Stadt das Bauprojekt neben der LVR-Donatusschule „ausdrücklich befürwortet“.
Pulheim: So äußert sich die Stadt zum Donatus-Quartier
Allerdings hat der Stadtrat nicht beschlossen, dass das Donatus-Quartier von der geplanten Infrastrukturabgabe befreit wird. Ganz einfach, weil die beauftragte Kanzlei die dafür erforderliche Verwaltungsrichtlinie immer noch nicht vorgelegt hat. Auch den von der GmbH geforderten städtebaulichen Vertrag werde die Stadtverwaltung nicht aufsetzen, weil es noch kein Baurecht gebe, erläuterte Frank Keppeler.
Allerdings sei er „sehr gerne“ bereit, sich mit LVR-Landesdirektorin Ulrike Lubek zu unterhalten. „Das hilft vielleicht mehr, als Schreiben zu schicken, die die Ratsmitglieder vor dem Bürgermeister bekommen.“ Das Gespräch hatte Manfred Kaune in der Einwohnerfragestunde angeregt. Außerdem wird sich der Stadtrat noch vor dem 15. Januar in einer Sondersitzung mit dem Donatus-Quartier beschäftigen.
Das könnte Sie auch interessieren:
Manfred Kaune vertraut nun darauf, dass der LVR und die Stadt zu einer Lösung kommen. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass am Streit von zwei Behörden um eine für das Gesamtprojekt eher unwesentliche Infrastrukturabgabe ein großes Wohn-und Lebensprojekt für Menschen mit und ohne Behinderung scheitert.“