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BauprojektInvestorin kündigt neue Pläne für Abteiquartier in Pulheim an

Lesezeit 3 Minuten
Die Geschäfte im Erdgeschoss sind verwaist, ebenso das Hotel in den oberen Stokwerken.

Die Abteipassage steht seit Langem leer, sie soll dem Abteiquartier weichen. Wann sie gebaut wird, steht allerdings in den Sternen

Schon länger gibt es Hinweise, dass die Pläne für das Abteiquartier nicht zu halten sind. Jetzt gibt es offenbar neue Pläne.

Es gibt offenbar neue Pläne für das geplante Abteiquartier. Das geht aus einer Antwort der Stadtverwaltung auf eine Anfrage des Bürgervereins Pulheim (BVP) hervor. Die Fraktion wollte wissen, ob die Verwaltung zwischenzeitlich Gespräche mit der Investorin geführt und ob diese neue Pläne vorgelegt habe.

Dezernent Olaf Kleine-Erwig erwähnt in seinem Schreiben „weitere Gespräche, in denen die aktuellen Planungsideen diskutiert wurden“. Details nennt er nicht. Nur dies: „Der Investor hat bereits seine Bereitschaft signalisiert, seine Planungen erneut im Planungsausschuss vorzustellen.“ Die Verwaltung werde die Bürgerinnen und Bürger informieren, sobald belastbare Aussagen getroffen und eine Perspektive für das Vorhaben aufgezeigt werden könnten.

Zweites Parkdeck in Brauweiler ist wohl zu teuer

Schon länger gibt es Hinweise, dass die Pläne für das Abteiquartier – ein dreistöckiges Wohn- und Geschäftshaus mit ausgebautem Dachgeschoss – nicht zu halten sind. Das Bauprojekt, das die Politik 2018 mit dem Aufstellungsbeschluss auf den Weg gebracht hat, soll die seit Jahren leerstehende Abteipassage ersetzen.

Im Frühjahr 2022 hatte die Verwaltung mitgeteilt, dass die zweite Ebene in der geplanten Tiefgarage fraglich sei. 70 öffentliche Parkplätze waren dort vorgesehen. Die Projektentwicklerin und Eigentümerin der Abteipassage – die Objektgesellschaft Brauweiler GmbH – hatte während des Ausschreibungsverfahrens offenbar die Erkenntnis gewonnen, dass die zweigeschossige Tiefgarage wegen des statischen Aufwands „wirtschaftlich so nicht umsetzbar“ sei.

Ein verwaister Parkplatz.

In der Zeit, als auf dem Parkplatz hinter der Abteipassage Parkgebühren zu zahlen waren, wurde er kaum genutzt.

In einem Telefonat mit der Redaktion hatte Rainer Freigeber, Geschäftsführer der Dana Invest GmbH, die an der Objektgesellschaft Brauweiler GmbH beteiligt ist, sich detaillierter zu der Tiefgarage geäußert. Der Bau einer Tiefgarage mit zwei Ebenen sei aufgrund der Topographie des Grundstücks nicht wirtschaftlich. Um sie zu bauen, müsse man deutlich tiefer ins Erdreich gehen und das Nachbargebäude müsste mit neuen Fundamenten unterfangen, also gesichert werden, lautete Freigebers Erklärung.

Rewe-Filiale zieht nicht ins Abteiquartier in Pulheim

Ein paar Monate später, im September 2022, hatte die Rewe Group auf Nachfrage mitgeteilt, dass der Lebensmittelmarkt doch nicht in das geplante Abteiquartier ziehen werde. Er bleibe am alten Standort, werde allerdings um die Räume der ehemaligen Kreissparkasse Köln (KSK) an der Kaiser-Otto-Straße erweitert, beide Geschäftsbereiche würden miteinander verbunden, war von einer Sprecherin zu erfahren. Getan hat sich bislang allerdings nichts.

Auf die Nachricht, dass der Ankermieter abgesprungen ist, hatte Freigeber recht entspannt reagiert. Es sei für beide Seiten die beste Lösung. „Wir hätten die rund 70 Stellplätze, die die Rewe benötigt, nicht wirtschaftlich erstellen können.“ Im Juli 2023 hatte Rainer Freigeber angezweifelt, dass die 70 öffentlichen Stellplätze wirtschaftlich betrieben werden könnten.

Zu diesem Zeitpunkt lief ein Pilotprojekt. Wer sein Auto auf dem Parkplatz hinter dem Gebäude abstellen wollte, musste 50 Cent Parkgebühren pro Stunde zahlen. Der Höchstsatz betrug zehn Euro. Rainer Freigeber sagte damals: „In fünf Monaten sind maximal 15 Euro zusammengekommen.“ Auf schriftliche Anfragen der Redaktion zum aktuellen Sachstand hat Rainer Freigeber bislang nicht reagiert. Telefonisch ist er nicht erreichbar.