Trotz Corona geöffnetWie es in der Pulheimer Hundepension „Susi und Strolch“ zugeht
Pulheim-Brauweiler – Morgens um acht Uhr ist für Felix die Welt in Ordnung. Jedenfalls, wenn Frauchen den schwarzen Labrador mit den sanften Augen in den Hunde-Kindergarten bringt.
Ein Hunde-Spielplatz wie ein riesiger Sandkasten mit Spielsachen, Planschbecken, kleinen Zelten zum Verstecken, einer Hängematte und einem Anbau mit Kamin für den Winter. Felix liebt es, hier zu sein und mit seiner Freundin Lotta zu toben, dass sieht man ihm deutlich an. Seit vier Jahren kommt er mehrmals in der Woche, wenn seine Besitzerin arbeiten geht.
Pulheim: Rund 25 Hunde in der Pension
Im Hunde-Kindergarten „Susi und Strolch“ geht es beinahe zu wie in einem richtigen Kindergarten. Hier aber reicht Frauchen mit Mundschutz und Abstand die Brotdose mit dem Mittagessen, auf der groß „Felix“ steht, an der Schleuse wartet Hundetrainer Marcel Tong und hängt die Hundeleine an den Haken. Hinter dem Holzzaun machen die Vierbeiner schon einen Riesenradau.
Die rund 25 Hunde kennen sich, sind mit der Zeit zu einer echten Spielgruppe geworden. Kleine Malteser, große Ridgebacks, Welpen, Hunde-Senioren, gemütliche Hunde und zickige, eine bunte Mischung. „Ich kenne alle meine Pappenheimer“, sagt Marcel Tong und lacht. „Ohne Regeln geht es natürlich nicht. Wenn es mal Stress gibt, gehe ich sofort dazwischen.“ Gibt es aber selten.
Aufnahmeprüfung zu Beginn
Regelmäßiges Kommen ist dem Hundetrainer wichtig, damit es keine Unruhe gibt. Doch vorher müssen alle Kindergarten-Hunde erst eine Aufnahmeprüfung seines eigenen Hundes Mogli bestehen, quasi einen Schnupperkursus. „Erst wenn er mir signalisiert: Der ist okay, nehme ich ihn auf“, sagt er.
Während des Lockdowns war auf dem riesigen Gelände im Brauweiler Industriegebiet wesentlich weniger los. „Viele Hundebesitzer waren im Homeoffice und konnten selbst auf ihren Hund aufpassen“, erklärt er. „Aber wir mussten unseren Hundekindergarten zum Glück nicht schließen. Wir sind ja immer im Freien, und viele unserer Hundebesitzer sind Ärzte, Feuerwehrleute, Krankenschwestern, gehören also systemrelevanten Gruppen an. Sie waren schon froh, dass sie ihre Hunde bringen konnten.“
Personal ist ausgebildet
Marcel Tong, seine Ehefrau Danie und Assistentin Nastasia kennen sich aus. Alle sind zertifizierte Hundetrainer, Marcel Tong ist zudem Dozent an der Kölner Hundeakademie. „Die Menschen vertrauen mir ihren Hund an, der ist heute oftmals Partnerersatz oder wie ein Kind für sie. Da will ich natürlich, dass es ihm hier gut geht und er entspannt am Nachmittag nach Hause kommt.“
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Was ihm auffiel, war, dass durch den Lockdown auch Hunde weniger Sozialkontakte untereinander hatten. „Hunde brauchen beides“, ist sich Marcel Tong sicher. „Menschen und andere Hunde.“
Vierbeiner Felix braucht jetzt erstmal eine Pause. Er lässt sich von Nastasia kraulen, gähnt und legt sich dann auf eine Kuscheldecke. Er sieht zufrieden aus. Sein Hundeleben im Hunde-Kindergarten geht genauso weiter wie immer. Auch in Zeiten wie diesen.