AboAbonnieren

Ultranet in PulheimStrommasten könnten versetzt werden

Lesezeit 2 Minuten
Neuer Inhalt

In Geyen stehen einige Strommasten nah an den Häusern.

Pulheim – Eine „frohe Kunde“ verkündete Beigeordneter Martin Höschen am Dienstagabend im Stadtrat. Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion werde den „Verschwenkungsvorschlag“ für die geplante Stromtrasse Ultranet in die Planunterlagen einarbeiten, verriet er nach einer „Antragskonferenz“ in Siegburg.

Gemeint ist ein Vorschlag der Pulheimer Bürgerinitiative gegen Ultranet (PBU). Sie hatte schon vor Jahren angeregt, dass vier der 80 bis 90 Meter hohen Masten der Stromtrasse in Geyen versetzt und in deutlich größerem Abstand zu den Wohnhäusern wieder aufgestellt werden.

Die Stadt Pulheim unterstützt den Vorschlag der PBU, den Verlauf der Stromtrasse, die zwischen dem nordrhein-westfälischen Osterath und Philippsburg in Baden-Württemberg verlaufen soll und durch die sowohl Gleich- als auch Wechselstrom fließen kann, zu verändern. PBU und Stadt hatten sich auch in ihren Stellungnahmen an die Bundesnetzagentur für diese Variante ausgesprochen.

Pulheimer Bürgerinitiative befürchtet Folgen für die Gesundheit

Die PBU kritisiert, dass die Technologie nicht ausreichend erforscht, über mögliche gesundheitliche Auswirkungen zu wenig bekannt sei und dass die Masten in Geyen zu dicht an den Wohnhäusern stünden. „Das hätte ich mir nicht träumen lassen“, sagte Martin Höschen in der Sitzung des Stadtrates. Das sei ein positives Überraschungsergebnis und ein guter erster Schritt.

Sebastian Locker, Vorsitzender der PBU, formuliert es in einem Telefonat mit der Redaktion so: „Dass die von uns in der Bundesfachplanung eingebrachte Alternative im Rahmen der Planfeststellung von der Vorhabenträgerin Amprion in Erwägung gezogen werden muss, zeigt, dass sich unser Engagement lohnt.

Es sei das klar formulierte Ziel der PBU, der Stadt Pulheim und aller politischer Fraktionen, dass der Vorschlag zur Entlastung der Anwohner nun auch in die Tat umgesetzt wird.“ Die Möglichkeit, die Strommasten zu versetzen, werde durch das Netzausbaubeschleunigungsgesetz (NABEG) explizit ermöglicht.

Das könnte Sie auch interessieren:

Martin Höschen geht davon aus, dass das Erarbeiten der Unterlagen ein bis anderthalb Jahre dauern wird. Anschließend könne sich die Öffentlichkeit zu den Plänen äußeren. Der Planfeststellungsbeschluss liege frühestens Ende 2024 vor.