Streik im ÖPNVDarauf müssen sich Pendler und Schüler im Rhein-Erft-Kreis einstellen
Rhein-Erft-Kreis – Am Donnerstag, 8. Oktober, wird der Rhein-Erft-Kreis von einem ganztägigen Streik im Öffentlichen Personennahverkehr getroffen. Die Gewerkschaft Verdi hat angekündigt, dass auch die Rhein-Erft-Verkehrsgesellschaft (REVG) bestreikt wird. „Daher ist mit Ausfällen und Verspätungen auf allen REVG-Buslinien von Betriebsbeginn bis zum Betriebsschluss am Freitag, 9. Oktober, um 3 Uhr zu rechnen“, sagt Sabine Fusshoeller-Kleinert, Pressesprecherin der REVG.
Auch Schülerfahrten können von den Arbeitsniederlegungen der Gewerkschaftsmitglieder betroffen sein – der Schülerverkehr ist im Kreis in den Linienverkehr integriert. Eltern und Schüler müssen sich nun selbst darum kümmern, wie sie den Schulweg zurückzulegen: Nach Angaben der REVG gilt bei einem Streik die sogenannte Mobilitätsgarantie des Unternehmens nicht. „Die Schulpflicht ist dadurch nicht aufgehoben“, sagt Kreispressesprecher Marco Johnen.
Rhein-Erft-Kreis: 700 Fahrten könnten laut REVG ausfallen
Die REVG versucht nach eigenen Angaben, die Ausfälle so gering wie möglich zu halten, indem Subunternehmer möglichst viele Fahrten übernehmen. „Dennoch wird es zu Ausfällen kommen und in deren Folge zu hohem Fahrgastaufkommen und Verspätungen auf Folgefahrten“, sagt Fusshoeller-Kleinert.
Die REVG rechnet damit, dass von den 1800 Fahrten des Tages rund 700 ausfallen müssen. „Wir sind vorsichtig optimistisch, dass wir auf unseren Hauptachsen ein Basisangebot halten können, müssen jedoch das tatsächliche Tagesgeschehen am Donnerstag abwarten“, sagt die Sprecherin.
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Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Verdi fordert einen bundesweiten Tarifvertrag für die Beschäftigten im ÖPNV. Dabei geht es auch um einheitliche Regelungen bei der Entlastung der Beschäftigten, in der Nachwuchsförderung, bei Zulagen für Schichtdienste oder beim Ausgleich für Überstunden. So beklagt die Gewerkschaft etwa die hohe Belastung der Fahrerinnen und Fahrer. Auch gebe es keinerlei Zulagen für den Schichtdienst.
REVG: Hier können sich Pendler informieren
„Die Geschäftsführung der REVG kann die Forderung der Busfahrerinnen und Busfahrer nach einer höheren Entlohnung sehr gut nachvollziehen, sind doch die Gehälter im ÖPNV schon seit Jahren unter anderem ein Grund dafür, dass mehr als 10.000 Busfahrerinnen und Busfahrer deutschlandweit fehlen“, teilt die REVG mit. Nur „bedingt nachvollziehbar“ sei hingegen der Ansatz der Gewerkschaft, einen bundesweit einheitlichen Tarif durchzusetzen, der nun Anlass für die Warnstreiks sei. „Damit wird die Möglichkeit, in der Zukunft auf regionale Gegebenheiten einzugehen, erschwert.“
Das REVG-Fahrgastcenter gibt von 7.30 bis 18.30 Uhr Auskunft unter 02271/768520. Auf seiner Internetseite informiert die REVG darüber, welche Linien betroffen sind. Bereits erworbene Tickets im Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) können in Verkehrsmitteln anderer Unternehmen, die nicht vom Streik betroffen sind, innerhalb des Verbunds genutzt werden.