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9. NovemberGedenken an die Opfer der Pogromnacht im Rhein-Erft-Kreis

Lesezeit 3 Minuten
Auf dem Bild ist ein Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus zu sehen, das in Kerpen steht, „Der zerbrochene Davidstern“.

Gedenkfeier zur Pogromnacht in Kerpen

In einigen Kommunen des Rhein-Erft-Kreises gibt es Veranstaltungen, die an die Opfer der Novemberpogrome unter dem NS-Regime gedenken.

In mehreren Städten des Rhein-Erft-Kreises gedenken die Menschen am 86. Jahrestag der Novemberpogrome der Opfer des Nazi-Terrors.


Frechen

Zu einem stillen Gedenken lädt der Frechener Geschichtsverein für Samstag, 9. November, 16 Uhr, vor das Alte Rathaus, Johann-Schmitz-Platz, ein. Zusammen soll ein Zeichen „Gegen das Vergessen“ und für die Erinnerung, aber auch gegen den zunehmenden Antisemitismus gesetzt werden. Unter anderem werden die Namen aller Opfer in Frechen verlesen.


Kerpen

Wie üblich findet die Gedenkveranstaltung der Stadt Kerpen zur Pogromnacht am Samstag, 9. November, 18 Uhr, am Mahnmal (Alter Friedhof) statt. Für 19 Uhr lädt die Evangelische Kirche Kerpen zu einem Konzert in die Johanneskirche, Filzengraben 19, ein.

Unter der musikalischen Leitung von Herbert Vietor werden Werke jüdischer Komponisten zu Gehör gebracht: von Felix Mendelsohn-Bartholdy über Fritz Kreisler und George Gershwin bis hin zu Leonard Bernstein. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.


Pulheim

Auch in diesem Jahr will die Friedensinitiative/Attac Pulheim in Erinnerung an die Pogromnacht am 9. November 1938 ein Zeichen setzen gegen Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit. Unter dem Motto „Wider das Vergessen – Erinnern ist notwendig“ lädt die Initiative für Samstag, 9. November, 12 bis 13 Uhr, zu einer Mahnwache gegenüber der Synagoge auf den Marktplatz Stommeln ein.

Die Bürgerinitiative „Pulheim zeigt sich!“ lädt nach Kundgebungen im Januar und Juni zu ihrer dritten Veranstaltung ein. Erneut möchte die Gruppe Bürgerinnen und Bürger dazu aufrufen, sich für Demokratie, Vielfalt und Menschlichkeit einzusetzen.

Der „Stille Spaziergang“ soll am 86. Jahrestag der Pogromnacht am Samstag, 9. November, Gelegenheit bieten, gemeinsam an das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte und die von den Nazis deportierten und ermordeten Menschen aus Stommeln zu erinnern. Er beginnt um 16.30 Uhr auf dem Marktplatz in Stommeln, wo er gegen 17.30 Uhr auch endet. „Diese Art der Erinnerungskultur ist heute aus ganz offensichtlichen Gründen wichtiger als je zuvor“, wird Mitorganisator Wolf Keßler in der Einladung zitiert.

Den Teilnehmenden wird über ihre Mobiltelefone mit Internetzugang ein Audioguide bereitgestellt. So können während des „Stillen Spaziergangs“ Texte und historische Bilder zu den Orten und Menschen mit jüdischer Geschichte in Stommeln während des Spaziergangs abgerufen werden. Der Historiker Josef Wißkirchen, der im Mühlenort zu Hause ist und mehrere Bücher über Juden in Stommeln geschrieben hat, hat die Bürgerinitiative bei ihren Vorbereitungen unterstützt.

Die Veranstalter weisen ausdrücklich darauf hin, dass der „Stille Spaziergang“ keinen Raum für Diskurse im Zusammenhang mit der Politik der israelischen Regierung, der Hamas oder der Hisbollah bietet. Fahnen, Flaggen und Banner jeglicher Art, die eine politische Position für oder gegen ein Land oder eine Organisation darstellen, seien nicht erwünscht.


Wesseling

Anlässlich des Jahrestages der November-Pogrome wird in Wesseling an die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus erinnert. Die christlichen Kirchen, unterstützt durch den Verein für Orts- und Heimatkunde Wesseling und die Stadt Wesseling, laden zu einem „Gang des Gedenkens“ ein.

Er beginnt um 18 Uhr am Samstag, 9. November, an der evangelischen Apostelkirche, Antoniusstraße 8. Der Schweigegang führt über die Antoniusstraße, den Mühlenweg, die Römerstraße, die Mühlengasse zur Gedenkstätte der ehemaligen Synagoge Am Markt, von dort weiter über Kölner Straße, den Mühlenweg zum jüdischen Friedhof an der Römerstraße. Auf dem jüdischen Friedhof ist der gemeinsame Abschluss des Gedenkgangs, der gegen 19.30 Uhr endet. (red)