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Vaterrolle hat sich gewandeltKerpener Vater-Kind-Kreis bekommt immer mehr Zulauf

Lesezeit 4 Minuten

Die Rolle der Väter habe sich sehr gewandelt, finden Vorsitzender Dirk Schmitz mit Tochter Laura, Kai Kirfel mit den beiden Töchtern Ida und Marie sowie Patrick Wennemann mit Tochter Emely (v.l.).

Kerpen/Rhein-Erft-Kreis – „Mein Vater ist früh aufgestanden und zur Arbeit gefahren. Wenn er zurückkam, dann musste er im Garten arbeiten. Abends hat er jedem von uns einen Rüffel erteilt für das, was wir tagsüber ausgeheckt hatten, aber dann ist er auch früh ins Bett gegangen.“

So wie Dirk Schmitz ist es wohl noch vielen Vätern von heute gegangen. Ihr Vater war mehr Ernährer der Familie. Als Erziehender war der Papa eher der Strenge, während in vielen Familien die Mütter „die Netten“ gewesen seien, so Schmitz: „Aber das hat sich heute ja doch sehr geändert. Heute werden doch eher beide von den Kindern gebraucht zum Liebhaben, denn viele Mütter gehen ja heute ebenfalls arbeiten.“

Ansprechpartner

Der Vater-Kind-Kreis-Kerpen ist ein loser Verband unter dem Dach der evangelischen Kirche Kerpen. Das zehnköpfige Orgateam bereitet Veranstaltungen vor. Sie richten sich nicht nur an Kerpener, sondern sind offen für alle. Jährlich gibt der VKK ein Programm heraus. Wer möchte, lässt sich in einen Verteiler aufnehmen und erhält vier Wochen vor Veranstaltungen eine Rundmail. Auch bei Facebook ist der VKK zu finden. Seit März 2020 wurden wegen Corona keine Fahrten durchgeführt. Das Team um Dirk Schmitz (02273/4068410) ist bereit zu starten, wenn die Inzidenz es erlaubt. (rj)

Natürlich sei es aber in vielen Familien noch so, dass Väter nicht so viel Zeit für die Kinder hätten. Um dem entgegenzuwirken, hat Dirk Schmitz vor zwei Jahren den Vorsitz über den Vater-Kind-Kreis Kerpen (VKK) von Martin Sagel übernommen, der diese Einrichtung über Kerpen hinaus bekannt und beliebt gemacht hatte. Sechs- bis achtmal im Jahr organisieren Schmitz und seine Mitstreiter Ausflüge für Väter und Kinder, nicht nur aus Kerpen: „Wenn wir auf dem Ausflug sind, haben die Mütter frei. Das ist wichtig.“

Rekord: 230 Väter und Kinder machten vor einigen Jahren bei einem Zeltlager mit, im Durchschnitt beträgt die Teilnehmerzahl bei den Ausflügen etwa 100 Erwachsene und Kinder.

Etwa 100 Väter und Kinder aus Kerpen und umliegenden Städten nehmen im Schnitt an den Kanutouren oder dem Besuch eines Kletterparkes in Ahrweiler teil. Der Rekord steht bei 224 Teilnehmern an einem Zeltlager. Ein solches Lager wird traditionell am letzten Wochenende der Sommerferien rund um das Kerpener Europagymnasium aufgeschlagen.

Zum Vatertag beschleicht den Horremer Vorsitzenden Schmitz sowie viele Kinder und Väter ein wenig Trauer, denn dann steht eigentlich immer die Kanutour über den Rursee an. Alle verfügbaren Boote werden im Vorfeld schon gemietet, dann geht es mit Schwimmweste auf Tour quer über den See. Auf der anderen Seite oder je nach Wasserstand auch auf einer Insel wird Picknick gemacht und gerastet, dann paddeln alle zurück. „Leider mussten seit über einem Jahr alle Touren wegen Corona ausfallen, sagen auch Kai Kirfel aus Horrem und Patrick Wennemann aus Sindorf.

An Vatertag geht es mit dem Kanu über den Rursee, leider musste die traditionelle Fahrt nun wegen Corona ausfallen.

Die kleine Marie Kirfel (drei Jahre) schwärmt vom Zelten mit Papa Kai: „Ich habe überhaupt keine Angst gehabt. Morgens konnte man schon früh die Vögel hören.“ Der Papa ist als Schichtarbeiter froh, dass die Touren so gut vorbereitet sind. Die kleine dreijährige Emely Wennemann fand das Zelten auch spannend: „Aber auch die Wasserrutsche im Wasserspielpark.“

Im Kletterpark konnten die Kinder ihre Geschicklichkeit beweisen.

Das Programm ist vielfältig. Es reicht von Wanderungen mit dem Ranger durch den Naturpark Eifel oder Besuchen der Sternwarte in Köln bis zu einem Museumsbesuch in Bonn oder des Geysirs in Andernach. „Faustregel ist, dass die Fahrt nicht länger als eine Stunde dauern soll“, erklärt Vorsitzender Schmitz. Mit Booten ging es auch durch belgische Höhlen, mit dem Rad über manche Eifelhöhe und mit dem Ausflugsboot wieder zurück über den Rursee.

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Mitfahren können Kinder nach dem Windelalter bis etwa 13 Jahren, so Schmitz: „Danach ändern sich die Interessen und das Handy wird zum Konkurrenten.“ Das Alter der Väter variiert, einzelne sind über 60 Jahre alt. Aber das interessiere bei den Touren keinen. Kirfel, Wennemann und Schmitz sagen: „Alter, Beruf, Glauben oder Konfession spielen bei uns keine Rolle.“