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Digital-DisplaysPapierfahrpläne an Bushaltestellen sollen in Rhein-Erft bald ausgedient haben

Lesezeit 3 Minuten
Zu sehen ist ein Jugendlicher, der eine digitale Anzeigetafel an einer Bushaltestelle bedient.

Mit digitalen Fahrplananzeigern werden die Bushaltestellen in Hürth bereits ausgestattet. Die REVG will die Haltestellen im gesamten Kreis ab 2026 umrüsten.

Die REVG will die alten Stelen austauschen. Fahrgäste sollen auf digitalen Displays durch Fahrpläne und Tarifinfos blättern können.

Statt Papierfahrplänen sollen es digitale Anzeigen geben: Die Rhein-Erft-Verkehrsgesellschaft (REVG) will an ihren rund 1500 Bushaltestellen im Kreisgebiet künftig auf neue Tafeln setzen, die Verspätungen oder Fahrplanänderungen in Echtzeit anzeigen können. Das Vorhaben stellte Verena Schuster, Leiterin Geschäftsbereich Kommunikation/Entwicklung bei der REVG, im Verkehrsausschuss des Rhein-Erft-Kreises vor.

„Die alten Stelen sind oftmals marode und nicht mehr schön anzusehen“, sagte Schuster. Daher sollten alle Stelen ausgetauscht werden. Die Kosten von rund neun Millionen Euro für Investitionen und Betrieb könnten zu 90 Prozent über eine Förderung durch das Land aufgefangen werden.

Mit den Stadtbusstädten Hürth, Wesseling und Brühl, in denen der Regionalverkehr Köln (RVK) fährt, soll es Abstimmungen über gegenseitige Zugriffe auf bestimmte Anzeiger geben. In Hürth gibt es bereits die „digitalen Haltestellen“ mit elektronischen Tafeln, die kaum größer als ein DIN-A4-Blatt sind und wie ein E-Book bedient werden.

Rhein-Erft: Wechsel der Tafeln voraussichtlich schon ab 2026

Nach derzeitigen Planungen werden vermutlich im Jahr 2026 die ersten 500 Stelen abgebaut und neue digitale Anzeigen für eine Testphase aufgestellt. Dies geschieht an den Haltestellen, an denen die meisten Fahrgäste zusteigen. Insgesamt befinden sich im REVG-Netz 1594 Haltestellen.

Laut Verena Schuster bieten die neuen Anlagen eine Reihe von Vorteilen. So seien sie solarbetrieben, was bedeute, dass größere Tiefbauarbeiten nicht nötig seien. An Orten, an denen nicht genug Sonnenlicht einfalle, sei an einen Batteriebetrieb gedacht. Die Akkus hätten eine Haltbarkeit von mehreren Jahren.

Störungen und Hinweise für die Fahrgäste können in Echtzeit per Knopfdruck an die digitalen Anzeigen ausgegeben werden, sagte Schuster. Und bei den turnusmäßigen Fahrplanwechseln müssten keine Papierfahrpläne mehr von Hand ausgetauscht werden, sondern die Fahrpläne werden einfach zentral von einem Rechner auf alle Anzeigetafeln passgenau aufgespielt. Die Kundinnen und Kunden können einfach per Wisch mit dem Finger durch die Fahrpläne blättern.

Zudem würden die neuen Anzeigen auch Sehbehinderten helfen können. „Es gibt einen Taster für Sehbehinderte, die Abfahrtszeiten gibt es dann per Sprachausgabe“, berichtete Verena Schuster. Auch würden die Anzeigen wenig vandalismusanfällig sein. „Sie sind so beschichtet, dass weder Kaugummis noch Sticker haftenbleiben.“ Auch das: Die Anzeigen sind so konzipiert, dass die Informationen selbst bei starker Sonneneinstrahlung gut lesbar sind. 

Die Tafeln können im Sinne des Bevölkerungsschutzes an ein Warnsystem angebunden werden. Bei Notlagen werden entsprechende Meldungen über die Anzeigen ausgegeben. Zu den festen Anzeigetafeln will die REVG rund 40 mobile Tafeln anschaffen, die etwa an Ersatzhaltestellen aufgestellt werden können.

Die REVG betrachtet die Investition als Ergänzung zu den großflächigen Infotafeln. Darauf können Fahrgäste in Echtzeit sehen, wann der nächste Bus kommt, ob er plangemäß verkehrt oder aber Verspätung hat. Auch Hinweise zu Anschlüssen an andere Busse oder Bahnen werden darüber vermittelt. Diese Dynamischen Fahrgastinformationen (DFI) stehen an 32 Haltestellen. Es handelt sich ausschließlich an Stationen, die von mehreren Linien angefahren werden und die als Schnittstellen im ÖPNV gelten.