Bei dem tödlichen Unfall in Wesseling verlor der Fluchtwagen ein Teil des Nebelscheinwerfers. Das soll nun bei den Ermittlungen helfen.
Polizei überprüft verdächtige BMWsKölner Mordkommission ermittelt nach tödlichem Unfall in Wesseling
Der tödliche Unfall vom Wochenende, bei dem ein 20-Jähriger auf der Rodenkirchener Straße zu Tode kam, beschäftigt jetzt die Beamten der Mordkommission in Köln. Es werde geprüft, ob wegen des Tatvorwurfs „Totschlag durch Unterlassung“ ermittelt werden müsse, hieß es aus Polizeikreisen. Damit gehen die Akten jetzt weiter ans Kölner Polizeipräsidium.
Am Sonntag gegen 1 Uhr hatte der 20-Jährige offenbar hilflos auf der Fahrbahn der Rodenkirchener Straße gesessen. Ein Autofahrer, der in Gegenrichtung unterwegs war, wunderte sich und wollte sein Auto wenden, um sich um den Jungen zu kümmern. Doch dem Fahrer kam wenige Augenblicke später ein Auto mit sehr hoher Geschwindigkeit entgegen.
Polizei überprüft alle infrage kommenden 1er-BMW – auch im Rhein-Sieg-Kreis und Köln
Dieses Fahrzeug überfuhr den 20-Jährigen. Anstatt anzuhalten und sich um den verletzten jungen Mann zu kümmern, flüchtete der Autofahrer von der Unfallstelle. Der Wesselinger wurde noch in die Uniklinik gebracht, erlag seinen Verletzungen jedoch wenige Stunden später. Die Polizei hatte bereits in der Nacht nach dem flüchtigen Fahrer gefahndet.
Eine erste Spur ergab sich aus einem Teil des Autos, das die Spurensicherung am Unfallort in der Nacht sicherstellte. Bei dem Zusammenstoß riss ein Stück einer Fahrzeugleuchte ab. Dabei soll es sich um ein Teil des Nebelscheinwerfers handeln. Anhand des Bauteils konnte festgestellt werden, dass der Fluchtwagen ein 1er-BMW aus der Baureihe ab 2008 war.
Im Rhein-Erft-Kreis sind mehr als 180 Fahrzeuge aus dieser Baureihe zwischen 2007 und 2010 zugelassen. Ein Teil der Autos wurde bereits am Montag überprüft. Am Dienstag werden weitere Fahrzeuge in Augenschein genommen.
Es gehen immer wieder neue Hinweise ein
Die Suche soll auch noch in den angrenzenden Rhein-Sieg-Kreis erweitert werden. Ebenso will man in Köln Halter von solchen Fahrzeugen überprüfen. Die Beamten vermuten, dass der Wagen nicht nur an dem Nebelscheinwerfer beschädigt ist. Anhand der Spuren müssen im Frontbereich weitere Beschädigungen sein.
Immer wieder gehen in den vergangenen Tagen bei der Polizei auch Hinweise zu dem Unfall ein. Allen werde nachgegangen, hieß es weiter. „Das Netz zieht sich weiter zu. Wir geben die Hoffnung nicht auf, einen Tatverdächtigen zu ermitteln“, sagte ein Beamter.
Hinweise an die Polizei in Köln per Mail oder unter 0221-2290.