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Zu wenig PlätzeWesseling laufen die Schüler weg – So sehen die Pläne für den neuen Campus aus

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Das Bild zweigt Schulcontainer, die in drei Reihen übereinander gestapelt sind.

In diesem Containergebäude werden die Schüler der Hauptschule von nun an unterrichtet. 

Dutzende Schülerinnen und Schüler verlassen Wesseling und wechseln auf Schulen in anderen Kommunen. Deshalb baut die Stadt jetzt einen neuen Schulcampus für 200 Millionen Euro.

„Der neue Schulcampus ist ein gigantisches Projekt für die nächsten Jahre“, sagte Karolin Beloch, Kämmerin und Schuldezernentin der Stadt. Mit weiteren Vertretern der Wesselinger Verwaltung erläuterte sie am Dienstag den aktuellen Stand der Umgestaltung des Zentrums mit Gymnasium, Real- und Hauptschule zu einem modernen Schulcampus.

Dazu sollen die alten Gebäude abgebrochen und neu gebaut werden. Und zwar so, dass eine neue Gesamtschule die Albert-Einstein-Realschule und die Wilhelm-Busch-Hauptschule ersetzt und das Käthe-Kollwitz-Gymnasium bestehen bleibt.

Schulcampus in Wesseling soll 2035 fertig sein

Der Bauplan geht derzeit von einer Fertigstellung im Jahr 2035 aus, bis dahin soll der normale Schulbetrieb mit Interimsgebäuden auf der Fläche weiterlaufen. Dazu wurde in diesen Sommerferien auf dem nordöstlichen Teil des Sportplatzes eine dreistöckige Containeranlage „mit modernem Dämmstandard, Klimatisierung und guter Raumakustik“ aufgestellt, erläuterte Sascha Bormann, Amtsleiter der Gebäudewirtschaft.

Das Bild zeigt eine Luftaufnahme von derzeitigen Schulkomplex in Wesseling.

So stellen sich derzeit die Gebäudeansichten aus der Luft dar.

Ab nächster Woche werden hier die Mädchen und Jungen der Hauptschule in 24 Klassenräumen unterrichtet. Die Gebäude der Hauptschule und des Gymnasiums, wo bereits in Containern unterrichtet wurde, sollen im nächsten Jahr abgebrochen werden. Vom Sommer 2025 bis 2027 soll das Gymnasium dann neu an der gleichen Stelle wieder aufgebaut werden.

Wesseling: Dutzende Schülerinnen und Schüler gehen auf Schulen in umliegenden Kommunen

Der Bau der Gesamtschule dauert voraussichtlich vier Jahre von Sommer 2027 bis Sommer 2031. Hinzu kommt, dass die geplante Gesamtschule von bisher sechs auf sieben Züge erweitert werden soll. Grund dafür seien neue Prognosen für den Schulentwicklungsplan, erklärte Schulamtsleiter Michael Tschersich. „Wir wollen Wesselinger Schülerinnen und Schülern künftig ein attraktives Angebot machen und sie zurückgewinnen“, betonte Beloch.

Wir wollen Wesselinger Schülerinnen und Schülern künftig ein attraktives Angebot machen und sie zurückgewinnen.
Karolin Beloch, Schuldezernentin der Stadt Wesseling

Rund 100 Kinder wichen jährlich auf Gesamtschulen in den Nachbarkommunen Köln-Rodenkirchen, Bornheim, Brühl oder Bonn aus. Nach dem Schuljahresende 2021/22 zum Beispiel seien insgesamt 342 Kinder aus den vierten Schuljahren abgegangen, davon seien 172 auf auswärtige Schulen gewechselt. „Von künftig zwei gymnasialen Oberstufen erhoffen wir uns Synergieeffekte“, ergänzte Beloch.

Neuer Schulcampus in Wesseling soll rund 200 Millionen Euro kosten

Die pädagogische Ausrichtung der Gesamtschule werde derzeit von einem Team von Lehrkräften aus verschiedenen Gesamtschulen aus der Region erarbeitet, informierte Tschersich. Um das Mammutprojekt zügig voranzubringen, sollen die Bau- und Planungsleistungen für das Gymnasium und die Gesamtschule jeweils an einen Unternehmer vergeben werden, der sich um alle Leistungen gebündelt kümmert, hieß es weiter. „Wir rechnen so mit zehn Prozent weniger Errichtungskosten, einer besseren Einhaltung von Kosten und Terminen und mit weniger Personaleinsatz in der Verwaltung“ so Bormann.

Die europaweite Ausschreibung für den Totalunternehmer soll im Herbst starten. Die neuen Gebäude würden mit der höchsten energetischen Effizienz-Stufe 40 errichtet, sagte Bormann weiter. Zudem werde ein Baulogistiker gesucht, der den laufenden Betrieb wie An- und Abfahrten der Baufahrzeuge koordiniere.

In den neuen Schulcampus investiert die Stadt rund 200 Millionen Euro. Das werde den Haushalt belasten und nicht ohne Kreditaufnahmen gehen, machte die Kämmerin klar. Aber das Geld sei gut investiert, betonte sie.