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WirtschaftstreffenAlanus Hochschule in Alfter betont Interesse am IU-Campus in Bad Honnef

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Ein historisches Gebäude mit einem hohen Turm neben einem Neubau mit Glasfassade. Auf dem Platz dazwischen stehen Straßenlaternen.

Am IU-Campus in Bad Honnef ist die Alanus Hochschule in Alfter interessiert.

Großprojekte, die in Bad Honnef verwirklicht werden sollen, standen im Mittelpunkt eines Wirtschaftstreffens. Dabei ging es auch um den Hochschulstandort Bad Honnef.

Die kleine Stadt Bad Honnef mit einer vergleichsweise alten Bevölkerung kann sich weiter Hoffnung machen, dass sie Standort einer Hochschule bleibt und damit jüngere Menschen auch künftig das Stadtbild beleben und ein bisschen Kaufkraft mitbringen. „Wir sind grundsätzlich bereit und auf dem Weg, den Campus zu übernehmen“, sagte am Freitagabend Professor Dr. Thomas Maschke, der Rektor der Alanus Hochschule Alfter, im Rahmen eines Wirtschaftsempfangs.

Zu dem hatte Bürgermeister Otto Neuhoff Unternehmer und Gewerbetreibende ins Eventlokal „Lilo“ eingeladen. Thomas Maschke bestätigte damit Aussagen einer Sprecherin der privaten Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft, die im Herbst vorigen Jahres gegenüber dieser Zeitung Gespräche mit dem Eigentümer des Areals der Internationalen Hochschule (IU) Bad Honnef bestätigt hatte.

Internationale Hochschule verlässt Bad Honnef bis Ende 2028

Der Standort Alfter, so hatte sie betont, stehe aber nicht infrage. Die Stadt Bad Honnef erklärte am Montagnachmittag, dass Alanus das Interesse an dem Campus noch einmal betont habe. Der Hochschulstandort Bad Honnef könnte hoffen, sagte eine Sprecherin der Stadtverwaltung.

Die Internationale Hochschule will Bad Honnef bis 2028 verlassen. Bei Verhandlungen über eine mögliche Nachnutzung des privaten Areals an der Mülheimer Straße, zu dem neben dem historischen Anno-Gebäude zwei Wohnheime und ein Verwaltungsgebäude mit Bibliothek gehören, ist die Stadt Bad Honnef außen vor.

Pläne einer Initiative, dort die private Freiraum-Schule anzusiedeln, hatten sich voriges Jahr zerschlagen. Auch Überlegungen, das städtische Siebengebirgsgymnasium dort anzusiedeln, werden nicht weiterverfolgt. Laut einer Machbarkeitsstudie sind das Gelände und die Gebäude dafür nur beschränkt geeignet, zudem wären hohe Investitionen nötig.

Bürgermeister Otto Neuhoff nutzte den Wirtschaftsempfang, um einmal mehr auf die Großinvestitionen hinzuweisen, die in Bad Honnef anstehen. Den Bahnhof Bad Honnef baue die Bahn 2026 in Höhe der Endhaltestelle der Linie 66 komplett neu, den Rhöndorfer Bahnhof baue sie gleichzeitig barrierefrei um.

Hitachi investiert 30 Millionen Euro in den Standort Bad Honnef

Die alte Post (Am Saynschen Hof/Bahnhofstraße) werde abgerissen und durch ein Wohn- und Geschäftskomplex mit Rewe-Markt ersetzt. Die Bauarbeiten für die neue Passage mit Wohnungen und Geschäften zwischen Fußgängerzone und Saynschen Hof haben gerade begonnen. Der Konzern Hitachi investiere am Standort Bad Honnef 30 Millionen Euro.

Für das Gelände an der Ecke Kirchstraße/Am Saynschen Hof kündigte Neuhoff für den 28. Januar im Planungsausschuss ein Nutzungs- und Baukonzept von „erheblicher Größenordnung“ an. An dieser Stelle in der City war zuletzt ein 120-Betten-Hotel im Gespräch, nachdem sich Pläne für ein Wohn- und Geschäftshaus zunächst zerschlagen hatten. Der dortige Parkplatz sollte überbaut werde.

Otto Neuhoff, der sich auch kritische Fragen nach der Schaffung von Wohnraum vor allem im Tal und zum Mangel an Parkplätzen in der City anhören musste, gab sich mit Blick auf die Millionen-Investitionen in Bad Honnef selbstbewusst: „Welche Stadt von der Größenordnung Bad Honnefs kann das von sich sagen?“