DLRG-Aktion350 Kostümierte schwammen im Rhein von Linz nach Bad Honnef

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Viele Menschen im Fluss, im Hintergrund das Siebengebirge mit dem Drachenfels.

In Linz startete das Rheinschwimmen, die gute Strömung brachte die Schwimmer schnell voran.

Rund 350 Teilnehmer gingen beim Rheinschwimmen der DLRG von Linz nach Bad Honnef an den Start.

Fiel der Startschuss im vergangenen Jahr noch mit einiger Verspätung, so ging es in diesem Jahr viel zu früh los. Die Begleitboote für das Rheinschwimmen der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) hatten noch gar nicht alle von den Anlegestellen abgelegt, da war das rund 350 Teilnehmer starke Feld schon im Wasser.

Die Schwimmer waren in Linz von der Fähre aus Bad Honnef aus in den Fluss gesprungen. Die hatte sie zuvor die elf Kilometer rheinaufwärts geschippert.

Die DLRG Bad Honnef wurde unterstützt von anderen Ortsgruppen

Kurz vor dem Start stürzte ein Schwimmer auf dem Schiff und musste mit einem Rettungswagen an Land gebracht werden, wohl einer der Gründe für den eiligen Beginn. Eine Notärztin, die die Veranstaltung begleitete, gab aber schnell Entwarnung, so schlimm waren die Verletzungen offenbar nicht.

Ein Mann und eine Frau in Neoprenanzügen und mit bunten Kopfbedeckungen.

Zum ersten Mal dabei waren Andreas Broczinski und Claudia Schwarz aus Ostfriesland.

Zuvor waren die Besatzungen vom DLRG-Einsatzleiter eingewiesen worden. Er machte sie auf die Kehrwasser aufmerksam, die etwa an der Beladestelle einer Basaltfirma ebenso eine Gefahr hätten darstellen können wie am „Unkeler Loch“. Eine anspruchsvolle Aufgabe also, die sich die DLRG Bad Honnef-Unkel da vorgenommen hatte. „Wir machen das vermutlich schon zum 36. Mal“, sagte Pressesprecherin Gudrun von Schoenebeck, „so genau wissen wir das gar nicht mehr.“ Sie werden dabei unterstützt von zahlreichen anderen Ortsgruppen, aus Troisdorf, Eitorf, Wesseling, Siegburg, Königswinter und Remagen.

14 Boote und zahlreiche Kanus begleiteten die Schwimmer im Rhein 

Die Feuerwehren aus Königswinter, Unkel und Linz sind ebenso mit dabei wie das Technische Hilfswerk aus Bad Honnef. Insgesamt brachten sie 14 Boote zu Wasser. Dazu kamen zahlreiche Kanus. Der Malteser-Hilfsdienst sorgte für die medizinische Versorgung. Glücklicherweise war das kaum notwendig, von nur zwei erschöpften Sportlern sprach von Gruenebeck im Ziel. Es ging ja mehr um die Gaudi, auch wenn Matthias Heinekamp, aus Dormagen dazu gestoßen, von so vielen Triathleten wie noch nie sprach.

Am Ziel, der Nato-Rampe in Bad Honnef, hielten zwei Frauen ein von Hand gemaltes Tuch hoch mit der Aufschrift „Angi“ hoch: Damit hießen sie Teilnehmerin Angela Sievernich willkommen.

Am Ziel, der Nato-Rampe in Bad Honnef, hielten zwei Frauen ein von Hand gemaltes Tuch hoch mit der Aufschrift „Angi“ hoch: Damit hießen sie Teilnehmerin Angela Sievernich willkommen.

Die meiste Zeit blieben die rund 350 in Neopren gehüllten Sportlerinnen und Sportler beisammen. Der Anzug war genauso Voraussetzung wie Flossen. Darüber hinaus gab es aber etliche bunte Badekappen, Gummikrokodile und Seepferdchen. Über dem Wasser war das angeregte Plaudern weithin zu hören. Die Drachentruppe aus Wuppertal, mit den charakteristischen gelben Zähnen auf dem Kopf, ist schon seit vielen Jahren dabei. „Wir sind mindestens zwölf“, berichtete eine von ihnen.

Teilnehmer kamen sogar aus Ostfriesland angereist

Am Ziel, der Nato-Rampe in Bad Honnef, hielten zwei Frauen ein von Hand gemaltes Tuch hoch. „Angi“ stand darauf. Die Angesprochene Angela Sievernich war eine der ersten, die ankamen. „Es war total schön“, erzählte sie, „vor allem, weil zwischendurch gestoppt wurde. So konnte ich mir in aller Ruhe vom Rhein aus die Apollinariskirche anschauen.“ Zuerst stieg Dirk Marscheider aus Bonn begeistert aus den Fluten.

Vier Frauen in Schwimmringen, die aussehen wie rosa Seepferdchen, paddeln im Rhein.

Beim DLRG Rheinschwimmen von Linz nach Bad Honnef stachen die vier Seepferdchen aus Köln und Niederkassel ins Auge.

Die weite Anreise aus Ostfriesland hatten Claudia Schwarz und Andreas Broczinski auf sich genommen. Es war das erste Mal, sie kündigten an, nächstes Jahr wiederzukommen. Bei einer Wahl zum schönsten Kopfschmuck hätten sie gute Chancen gehabt.

Mindestens so auffällig waren die vier Seepferdchen aus Köln und Niederkassel mit knatschrosa Gummitierchen. Der wohl älteste Teilnehmer war Norbert Körber mit 85 Jahren. Vor fünf Jahren war der Neuwieder noch Europameister in seiner Altersklasse über 200 Meter Schmetterling. Egal wie alt oder schnell, im Freibad auf der Insel Grafenwerth feierten sie alle am Abend eine Party.

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