Vor zwei Jahren war die Sanierung des Insel-Cafés auf Grafenwerth angekündigt worden. Der Pächter „Rhein Meile“ verfolgt die Pläne weiter.
GrafenwerthSanierung des Insel-Cafés in Bad Honnef könnte dieses Jahr beginnen
Ziemlich genau zwei Jahre ist es her, dass die Stadt Bad Honnef mit der „Rhein Meile“ einen neuen Pächter für das Insel-Café und den dazugehörigen Biergarten auf Grafenwerth präsentierte. Ausdrücklich war damals von einer Renovierung des aus dem Jahre 1949 stammenden Gebäudes durch das Unternehmen die Rede.
Dem Eindruck allerdings, dass seither nichts geschehen ist, tritt Rhein-Meile-Geschäftsführer Henno Braun gegenüber dieser Zeitung entgegen. Es passiere „viel im Hintergrund“, das „am Gebäude nicht sichtbar“ sei. Aber man arbeite intensiv an dem Projekt. „Wir werden das Gebäude sanieren“, bekräftigte Henno Braun auf Anfrage und äußerte die Hoffnung, dass die Arbeiten im Laufe dieses Jahres beginnen können.
„Die Stadt hat keine Zweifel an der Sanierungsabsicht des Pächters“
„Die Stadt hat keine Zweifel an der Sanierungsabsicht des Pächters“, erklärte auf Anfrage auch die Stadt Bad Honnef. „Allerdings ist die Sanierung anspruchsvoll.“ Anders als ursprünglich geplant solle vor allem auch die energetische Sanierung des historischen Gebäudes einen hohen Stellenwert erhalten.
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Nachdem die Stadt sich erst mit einem langjährigen Pächter lange vor Gericht gestritten hatte (den Streit legte Bürgermeister Otto Neuhoff 2014 per Vergleich bei) und ein neuer Pachtvertrag mit einem neuen Gastronomen 2021 geplatzt war, machte die „Rhein Meile“ 2022 das Rennen in einem Interessenbekundungsverfahren.
Sie stieg als Interimslösung direkte in den Betrieb des Biergartens ein, der nach Abschluss der Umgestaltung der Insel-Nordspitze im Rahmen des Drei-Millionen-Euro-Projekts „Grünes Juwel in neuem Glanz“ auf noch mehr Resonanz zu stoßen scheint. Die damals gleich neben dem Biergarten angelegte große Spiellandschaft ist bei Eltern und Kindern jedenfalls der Renner.
Auch in diesem Jahr hatte die „Rhein Meile“ den Biergarten bei schönem Wetter bereits geöffnet, versorgt werden die Besucher aus einer Art mobilen Imbiss, wohl ein umgebauter amerikanischer Wohnwagen. Spätestens zum Start der Saison Anfang Mai komme auch wieder der „Ausschankwagen“ dazu, kündigt Henno Braun an. Dann sei der Biergarten leistungsfähiger als zurzeit.
In den Unterlagen für die Interessenbekundung hatte die Stadt die Sanierungskosten für das Insel-Café seinerzeit auf 800 000 Euro geschätzt. Getragen werden muss die Investition durch den Pächter, dem im Verfahren ein Vertrag über zehn Jahre angeboten wurde mit der Option, zweimal um fünf Jahre zu verlängern.
Die Stadt Bad Honnef zahlt keine Zuschüsse
Die Stadt selbst – sie konnte die Insel 1921 für 300.000 Mark vom preußischen Staat kaufen – zahlt weder für die Sanierung noch für den Betrieb. „Es fließen keine städtischen Zuschüsse“, bekräftigte dieser Tage ein Sprecher auf Anfrage. Vor zwei Jahren war aber von einer „Reduzierung des von der Stadt Bad Honnef erhobenen marktüblichen Mietzinses“ die Rede.
Henno Braun mag sich zum aktuellen Stand der Sanierungskosten nicht öffentlich äußern. Er bestätigt aber die naheliegende Vermutung, dass sie höher ausfallen als im Vorfeld geschätzt. Die Stadt Bad Honnef spricht von zeitaufwendigen Anpassungen und „deutlich erhöhten Kosten in der Planung“.
Der Rhein-Meile-Geschäftsführer gibt indes ein klares Bekenntnis zum Projekt auf Grafenwerth ab: Die Insel sein „ein besonderer Ort“, man sei froh über die Möglichkeit, die Gastronomie dort betreiben zu können. Und man wolle „an die gute Zeit der Insel anknüpfen“, der Standort sei „hervorragend“.
Den Namen „Rhein Meile“ kann man unterdessen durchaus wörtlich nehmen: Das Unternehmen betreibt den „Rheingarten 66“ an der Endhaltestelle der Linie 66, die Insel-Gastronomie auf Grafenwerth, die Event-Location „Die blaue Sau“ im nahen Lohfeld und den Breitbacher Biergarten im Nachbarort Rheinbreitbach.