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Brücke zur Insel GrafenwerthBad Honnefer Denkmal wird aufwendig saniert

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Die denkmalgeschützte Brücke zur Insel Grafenwerth ist sanierungsbedürftig.

Bad Honnef – Es ist nicht irgendeine Allerweltsbrücke, die zur Insel Grafenwerth führt. „Es ist eine der schönsten und ältesten Rheinbrücken“, sagt Gereon Lindlar über das in den Jahren 1911 und 1912 fertiggestellte Bauwerk. Und die Grafenwerther Brücke ist zugleich eine der ersten Stahlbetonbrücken überhaupt.

„Das war damals eine junge Technologie“, betont der Experte vom Büro für Restaurierungsberatung in Bonn über das seit 1993 unter Denkmalschutz stehende Bauwerk, dessen Betonoberfläche seinerzeit im Stile von Steinmetzen mit speziellen Hämmern bearbeitet wurde. Durch Zuschläge sei der Beton zudem damals sehr weiß geworden. „Man hat unglaublich viel Wert auf die äußere Erscheinung gelegt“, sagt Gereon Lindlar bei einem Ortstermin auf der prominenten Baustelle.

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Der Fahrbahnbelag, der zum Teil Teer enthält und deshalb als Sondermüll entsorgt werden muss, wird entfernt.

Es riecht nach Chemie an diesem Vormittag. Der von den Arbeitern entfernte Teer verursacht den unangenehmen Geruch. „Das ist Sondermüll“, erläutert Lindlar, weil Teer Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) enthält, die als krebserregend gelten. Er darf schon lange nicht mehr verbaut werden.

Brüstungen wurden mit Stahlprofilen gesichert

Der Teer wurde wohl bei einer Sanierung 1973 aufgebracht, aber auch schon zwischen den beiden Weltkriegen waren laut Jutta Schmidt, Fachdienstleiterin Tiefbau bei der Stadt Bad Honnef, Mängel an den Brüstungen und den Betonoberflächen aufgetreten. Und nachdem 2014 die Brüstungselemente durch U-Profile aus Stahl vor dem Umkippen bewahrt und die Belastung der Brücke sicherheitshalber auf 16 Tonnen gesenkt werden musste, nahm die jetzt angelaufene Sanierung des Denkmals Formen an.

Die soll rund 3,2 Millionen Euro kosten und zwei Jahre dauern, nachdem die drei Millionen Euro teure Umgestaltung der Insel Grafenwerth selbst („Grünes Juwel am Rhein“) gerade abgeschlossen wurde. Die Denkmalförderung von Bund und Land schießen bei der Brücke rund 525.000 Euro zu.

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Etwa 30 Zentimeter dick ist der Belag der Brückenoberfläche, der abgetragen werden muss, damit später eine neue Stahlbetonplatte aufgebracht werden kann, die zugleich der Statik als auch der Abdichtung vor Regenwasser dienen soll. Nach Abschluss der Arbeiten soll die 130 Meter lange Bogenbrücke wieder 30-Tonnen-Fahrzeuge verkraften können.

Demnächst werden auf der Nordseite der Brücke – die Arbeiten laufen immer halbseitig, damit die Insel Grafenwerth erreichbar bleibt – Gerüste angebracht, um die in den 1970er Jahren gebauten Brüstungen zu entfernen und zu erneuern. Die insgesamt acht Bastionen an den Brückenköpfen und in der Brückenmitte, die noch Originale sind, werden denkmalgerecht restauriert.

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Auf der Baustelle: (v.l.) Geschäftsbereichsleiter Fabiano Pinto, Restaurator Gereon Lindlar und Fachdienstleiterin Jutta Schmidt. 

Schadstellen am Beton der Brücke würden „reprofiliert“, erklärt der Diplom-Restaurator. Dabei werde neuer Mörtel aufgebracht, der sich aber nicht nur gut mit dem Originalbeton verbinden, sondern auch ästethischen Ansprüchen genügen muss. „Wir müssen einen Mörtel finden, der zum Bestand passt und den man mit viel Liebe zum Detail rezeptieren muss.“

Alle Brückenteile unterhalb der Brüstung seien noch Original aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts und müssten nur „punktuell ergänzt“ werden, sagt der Restaurator. Die Brückenpfeiler selbst, betont Jutta Schmidt, stehen indes fest. „Die sind für die Ewigkeit gebaut.“

Durchgehende Fläche statt schmaler Gehwege

Nach der Sanierung wird es nicht mehr links und rechts die kleinen Gehwege geben, deren Bordsteine im Dunkeln eher Stolperfallen sind, sondern eine durchgehende Fläche, auf denen die Beläge für Fahrbahn und Gehweg nur in Farbe und Struktur unterschiedlich ausgestaltet werden. Und fürs rechte Licht sollen zweiflammige Leuchten sorgen, die nach Originalvorbild wieder hergestellt werden.