Kanalbau in KönigswinterVerkehrsführung wird zum Problem auf Drachenfelsstraße
Königswinter – Ab Ende März werden sich die Bürger in der Altstadt von Königswinter und ihre Geschäftsleute daran gewöhnen müssen, dass ab und an Lastwagen durch die Fußgängerzone fahren. Der Grund ist die aufwendige Kanalsanierung in der Drachenfelsstraße, die dem geplanten Bau der Bahnunterführung für Fußgänger und Radfahrer an der Touristenmeile vorgeschaltet ist. Auf insgesamt drei bis vier Jahre mit ständigen Verkehrsstörungen und Unannehmlichkeiten müssten sich die Bürger wegen der Projekte einstellen, hatte Ende vorigen Jahres Königswinters Technischer Dezernent Theo Krämer gesagt, als er erstmals über die Kanalsanierung informierte.
„Die Vision einer durchgehenden Tourismus-Achse von der Fähre bis zur Station der Drachenfelsbahn ist ein wichtiger Baustein dafür, dass die Altstadt ihre erheblich vorhandenen Potenziale besser nutzen kann“, schreibt Bürgermeister Lutz Wagner in einem Flyer, mit dem die Stadt über die Kanalarbeiten informiert. Die wichtigsten Fragen und Antworten:
Was ist in der Altstadt geplant?
Der Kanal in der Drachenfelsstraße zwischen der Hauptstraße und der Winzerstraße muss saniert werden. Er stammt nach Angaben der Stadt zum Teil aus dem Jahr 1925. Die in insgesamt fünf Abschnitte unterteilten Arbeiten sollen voraussichtlich Ende Februar 2022 abgeschlossen sein. Zur Vorbereitung wurde kürzlich bereits die Rampe für die künftige innerstädtische Entlastungsstraße An der Helte als Baustraße vorbereitet.
In welchem Zusammenhang stehen die Arbeiten?
Die Kanalsanierung ist dem Bau der seit rund 40 Jahren diskutierten Bahnunterführung für Fußgänger und Radfahrer vorgeschaltet, die den heutigen Überweg ersetzen und voraussichtlich rund zwölf Millionen Euro kosten soll.
Die Stadt Königswinter geht von einem Baubeginn für die Unterführung im Jahr 2022 aus. Die Kanalsanierung zuvor sei „unumstößlich erforderlich“, so Krämer.
Wo liegen die Probleme bei dem Projekt?
Bei der Verkehrsführung. Im ersten Bauabschnitt (Dauer: rund fünf Wochen) wird die Drachenfelsstraße für zwei bis drei Monate nur zwischen Hauptstraße und Kleiner Graben blockiert. Von Norden nach Süden können Autos wie gewohnt über die Rheinallee fahren, von Süden nach Norden werden sie über die Remigiusstraße und die Grabenstraße (bei Umkehr der Einbahnstraßenrichtung) geführt.
Lastwagen allerdings, die die Kanalbaustelle an der Ecke Hauptstraße/Drachenfelsstraße anfahren, müssen die Altstadt durch die Fußgängerzone wieder in Richtung Norden verlassen. Etwa ein leerer Lkw pro Stunde soll es sein. Die Alternative über den gepflasterten Marktplatz hat die Verwaltung wegen der starken Scherkräfte durch rangierende Lkw verworfen.
Was sind die Knackpunkte im weiteren Verlauf?
Im zweiten Bauabschnitt (rund drei Wochen) wird die Umleitungsstrecke über Remigius- und Grabenstraße gekappt. Das heißt: Es gibt dann keine (legale) innerstädtische Verbindung für Autos von Süden nach Norden. Sie sollen ab Rhöndorf großräumig über die Bundesstraße 42 umgeleitet werden. Eine entsprechende Ausschilderung soll vor allem auch Touristen gar nicht erst vom Süden aus in die Altstadt fahren lassen.
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Die Kappung in der Innenstadt sei „einer der kritischen Punkte“, hatte Theo Krämer eingeräumt, aber das Ganze sei „absolut nicht anders möglich“. Im dritten Bauabschnitt (Grabenstraße bis Wilhelmstraße) ist die innerstädtische Umleitung wieder frei. Für die Kanalarbeiten jenseits der Bahntrasse (Winzerstraße) sind keine großen Probleme mehr zu erwarten was die Verkehrsführung angeht. Fußgänger sollen die Drachenfelsstraße übrigens die ganze Zeit begehen können, alle Geschäfte und Gaststätten sollen jederzeit erreichbar sein.
Wie informiert die Stadt die Anlieger?
Wegen Corona konnte die Stadtverwaltung keine Bürgerversammlung organisieren. Die Infobroschüre steht unter www.koenigswinter.de/de/kanalbau-altstadt.html zum Download zur Verfügung. Ansprechpartner ist Projektleiter Stefan Keuler, Tel. (0 22 44) 889 123, E-Mail: stefan.keuler@koenigswinter.de.