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Stadtbahn Rhein-SiegKreis und Stadt legen Konzept für Fünf-Minuten-Takt vor

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Die Linie 66 soll in den Hauptverkehrszeiten unter der Woche alle zehn Minuten fahren.

  1. Um eine attraktive Alternative zum Auto zu schaffen, wollen Stadt Bonn und Rhein-Sieg-Kreis zusätzliche Bahnen für einen dichteren Takt einsetzen.
  2. Der Bonner OB lobt das Konzept – das für das Jahr 2023 geplant ist.

Rhein-Sieg-Kreis – Dichterer Takt, mehr Direktverbindungen, zusätzliche Bahnen: Die Stadt Bonn und der Rhein-Sieg-Kreis haben den politischen Gremien ein Konzept zur Weiterentwicklung des Stadtbahnnetzes vorgelegt. Dieses sieht ab 2023 in den Hauptverkehrszeiten einen Fünf-Minuten-Takt auf den Hauptstrecken vor. Hierzu ist die Beschaffung von 22 zusätzlichen Stadtbahnfahrzeugen notwendig.

„Das Konzept ist ein weiterer wichtiger Schritt im kontinuierlichen Ausbau von Bus und Bahn im Rhein-Sieg-Kreis, den meine Verwaltung bereits seit Jahren verfolgt. Ich freue mich, insbesondere im Sinne der vielen Menschen, die Tag für Tag auf die Verkehrsmittel angewiesen sind, dass wir diese Verbesserungen nun auf den Weg bringen“, teilte Landrat Sebastian Schuster mit.

Der Bonner Oberbürgermeister Ashok Sridharan sprach von einem „wichtigen Baustein für eine nachhaltige Mobilitätsentwicklung in Bonn und der Region“. Mit einem leistungsfähigen, bedarfsorientierten und zuverlässigen Stadtbahn-Angebot werde es in Zukunft gelingen, eine attraktive Alternative zum Auto zu schaffen und damit einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung des Klimas zu leisten.

„Rückgrat für eine umwelt- und stadtverträgliche Erschließung“

„Diese starke Angebotsverbesserung ist auch im Hinblick auf den Rahmenplan für das Bundesviertel von großer Bedeutung, weil die Stadtbahn hier neben dem Haltepunkt UN Campus das Rückgrat für eine umwelt- und stadtverträgliche Erschließung bilden wird“, sagte der Bonner Stadtbaurat Helmut Wiesner.

Die Stadt Bonn hat sich mit dem Rhein-Sieg-Kreis, dessen Kommunen Sankt Augustin und Bornheim, den Städten Köln, Wesseling und Brühl sowie den Verkehrsunternehmen SWB/SSB und KVB in der Arbeitsgruppe „Zukunft Stadtbahn Bonn/Rhein-Sieg“ zusammengetan mit dem Ziel, ein Konzept zur mittel- und langfristigen Weiterentwicklung des regionalen Stadtbahnnetzes zu erarbeiten.

Die Ergebnisse wurden 2018 den politischen Gremien vorgestellt, woraufhin kurzfristige Verbesserungen, wie der Einführung eines Zehn-Minuten-Takts der Linie 16 montags bis freitags in den Hauptverkehrszeiten, beschlossen und bereits umgesetzt wurden. In einem weiteren politischen Auftrag galt es, einen konkreten Vorschlag für die Weiterentwicklung und zum Fahrzeugmehrbedarf zu erarbeiten. Kreis- und Stadtverwaltung empfehlen den politischen Gremien nun ein einheitliches, auf die unterschiedliche Fahrgastnachfrage und wirtschaftliche Erfordernisse abgestimmtes Taktangebot der Stadtbahnlinien 16, 63, 66 und 67.

Zehn-Minuten-Takt in den Hauptverkehrszeiten Montag bis Freitag von ca. 6.30 Uhr bis 9 Uhr und 13 bis 19 Uhr.

20-Minuten-Takt in den Nebenverkehrszeiten Montag bis Freitag Betriebsbeginn bis 6.30 Uhr, circa 9 bis 13 Uhr und circa 19 bis 20.30 Uhr sowie samstags zwischen 9.30 und 20.30 Uhr. Sofern der NVR als SPNV-Aufgabenträger einen 20-Minuten-Takt der S-Bahnlinien am Sonntag von etwa 11 bis 20.30 Uhr beschließt und die Stadt Köln mit den Stadtbahnlinien der KVB gleichzieht, sollen auch die Bonner Stadtbahnlinien in diesem Zeitraum alle 20 Minuten betrieben werden.

30-Minuten-Takt in den Schwachverkehrszeiten täglich 20.30 Uhr bis Betriebsende sowie Samstag von Betriebsbeginn bis 9.30 Uhr und sonntags ganztägig beziehungsweise bis circa 11 Uhr und ab 20.30 Uhr, sofern S-Bahn- und Stadtbahnnetz sonntags tagsüber auf 20-Minuten-Takt umgestellt werden.

60-Minuten-Takt im Nachtverkehr am Wochenende und vor Feiertagen (nur auf den Linien 16, 18 und 66).

Durch die Überlagerung von jeweils zwei Linien auf den stark frequentierten Streckenästen Tannenbusch (16/63), Siegburg (66/67), Ramersdorf (63/66) und Bad Godesberg (16/67) entsteht dort jeweils ein „doppeltes“ Angebot mit zwölf Fahrten pro Stunde und Richtung in den Hauptverkehrszeiten (Fünf-Minuten-Takt) sowie tagsüber ansonsten sechs Fahrten pro Stunden und Richtung (inklusive Wochenendverkehr). Gleichzeitig werden zusätzliche Direktverbindungen wie die Linie 67 ganztägig zwischen Siegburg, Sankt Augustin, Beuel, Bonn und Bad Godesberg realisiert.

Zweigleisiger Ausbau zwischen Schwadorf und Dransdorf als Voraussetzung

Auf gemeinsamen Streckenabschnitten sollen sich die Linien sinnvoll ergänzen. Langfristig soll auch auf der Linie 18 dasselbe Taktangebot gefahren werden. Die Linie 68 kann dann entfallen. Voraussetzung dafür ist jedoch der vollständige zweigleisige Ausbau zwischen Schwadorf und Dransdorf, der derzeit im Rahmen einer Machbarkeitsstudie untersucht wird.

Neue Fahrzeuge: Für die vollständige Umsetzung ist die Anschaffung von 22 zusätzlichen Stadtbahnfahrzeugen notwendig. Darüber hinaus wird eine Bestelloption für weitere vier Fahrzeuge zur Taktverdichtung der Linie 18 und Verlängerung der Linie 63 bis zum Gewerbepark Buschdorf aufgenommen. Aufgrund der Dauer des Beschaffungsprozesses werden die Angebotsverbesserungen daher nicht vor 2023 realisierbar sein. Zusätzlich muss für die Führung der Linie 63 bis Ramersdorf die Wendeanlage am Haltepunkt Ramersdorf ausgebaut werden.

Die Kosten für die empfohlene Variante belaufen sich auf rund 13,4 Millionen Euro jährlich. Sofern der NVR die Sonntagstaktverdichtung der S-Bahnlinien beschließt, würden sich die Kosten laut der Berechnung auf etwa 15,1 Millionen Euro pro Jahr erhöhen. Zusätzliche Fahrgeldeinnahmen sind noch nicht berücksichtigt. Auf den Rhein-Sieg-Kreis entfielen geschätzt zwischen vier und 4,5 Millionen Euro pro Jahr, ebenfalls ohne Berücksichtigung der Einnahmen.

Nachdem die Beschlussvorlage am Donnerstag in der gemeinsamen Sitzung der Verkehrsausschüsse der Stadt Bonn und des Rhein-Sieg-Kreises beraten worden ist, sollen der Stadtrat am 26. September und der Kreistag am 8. Oktober zustimmen. (r./Bir)