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Ratte mit Schaufel erschlagenVideo von Polizisten in Bad Godesberg schlägt hohe Wellen

Lesezeit 3 Minuten
Eine Ratte sucht in der Nähe eines Mülleimers nach Nahrung.

Das Video zeigt einen Polizisten, der eine Ratte mit einer Schaufel tot schlägt (Symbolfoto).

Das Video wird derzeit rege diskutiert. Die Bonner Polizei erklärte auf Nachfrage den Hintergrund der Szenen.

Das Video eines Youtubers schlägt derzeit in den sozialen Netzwerken hohe Wellen. In dem etwa einminütigen Handyvideo aus Bad Godesberg soll ein Polizist zu sehen sein, der vor der örtlichen Polizeiwache eine Ratte mit einer Schaufel erschlägt. Die Bonner Polizei ordnete das Video auf Nachfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ ein.

Unfälle, Brände, Schlägereien: Hochgeladen wurde das Video von einem Youtuber, der schon seit über zehn Jahren Einsätze der Polizei und der Feuerwehr mit der Kamera begleitet. Über 69.000 Abonnenten folgen dem Kanal inzwischen.

Handyvideo zeigt Polizisten vor Wache in Bad Godesberg

Ein solches Video wie das vom Samstag (2. März) sucht man auf dem Kanal aber auch vergebens. Der „Einsatz“ der Polizei ist unterdessen auch mehr als ungewöhnlich. Zu sehen sind mehrere uniformierte Polizeibeamte vor dem Eingang der Polizeiwache in Bad Godesberg.

Einer der Polizisten hält einen Karton auf dem Boden fest. Dass mit dem etwa 30 Zentimeter großen Karton etwas eingefangen wurde, ahnt man zu diesem Zeitpunkt bereits. Was genau sich darunter befindet, erkennt man jedoch erst einen Augenblick später, als ein anderer Beamter den Karton mit dem Fuß fixiert und der erste Polizist nach einer Schaufel greift.

Die Kamera zoomt raus und man sieht, wie der Beamte mit der Schaufel weit ausholt und sie dann beherzt auf den Karton einschlägt, während der zweite Beamte seinen Fuß zur Seite zieht. Durch die Wucht der Schaufel wird der Karton durch die Luft geschleudert und die Ratte, die sich darunter befunden hat, ist plötzlich zu sehen.

Das Tier scheint getroffen und durch den Schlag benommen, doch es ist noch nicht tot. Mit der Schaufelkante setzt der Beamte noch mehrmals nach, bis die Ratte sich nicht mehr zu regen scheint. Anschließend wird der Kadaver mit der Schaufel in die Wache getragen.

Diskussion auf Youtube – „einfach nur grausam“

Unter dem Video entwickelte sich eine rege Diskussion. Manche User kritisieren die Polizei für das Verhalten und fordern, dass der Tierschutz eingeschaltet wird. Andere finden die Szenen eher belanglos oder finden, dass die Beamten alles richtig gemacht haben.

Man hätte das Tier nicht töten müssen, kommentiert ein User etwa. Die Ratte sei ja schließlich schon gefangen gewesen. Es hätte „deutlich bessere Maßnahmen“ gegeben, das sei „einfach nur grausam“ gewesen. Auch ein anderer User sieht in dem Verhalten „nur Tierquälerei“.

Ein weiterer Nutzer stellt sich unterdessen hinter die Polizei und schreibt: „Klingt zwar komisch, aber so soll es sein. Verletzte Kleintiere (Ratten, Hasen etc.) werden nicht erschossen, sondern erschlagen.“

Wieder andere finden hingegen, dass sich die Beamten in ihrer Dienstzeit um wichtigere Dinge kümmern sollten. Zudem seien solche Szenen „unschön dazu“.

Ratte erschlagen: Bonner Polizei erklärt Hintergründe zum Video

Die Bonner Polizei ordnete das Video auf Nachfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ ein. Demnach haben sich die Szenen, wie sie in dem Video zu sehen sind, an dem Samstag (2. März) so zugetragen.

„Wir haben in dem Gebäudekomplex in Bad Godesberg, in dem sich die Polizeiwache, aber auch Wohnungen befinden, derzeit einen Rattenbefall zu beklagen“, erklärt Polizeipressesprecher Simon Rott am Mittwoch (6. März). Aus diesem Grund seien professionell ausgelegte Giftfallen ausgelegt worden.

Bei der Ratte, die auf dem Video zu sehen ist, handelte es sich den Angaben zufolge um eine sterbende Ratte, welche die Beamten vor dem Eingang der Wache auf dem Fußweg vorgefunden hätten. Die Polizisten wollten das Tier so schnellstmöglich von ihrem Leid befreien.

Dennoch habe man die Staatsanwaltschaft eingeschaltet, um den Sachverhalt einer rechtlichen Prüfung zu unterziehen, so Rott weiter gegenüber dem Kölner Stadt-Anzeiger. Das Ergebnis dieser Prüfung stehe aber noch aus.