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Blick über BonnEventlocation „Urban Soul“ am Bahnhof nimmt Gestalt an

Lesezeit 3 Minuten

Mit mehr als 100 Arbeitern und mehreren Kränen wird an dem Hotel (Vordergrund) und dem benachbarten „Lifestyle-House“ gearbeitet.

Bonn – Es ist schon ein beeindruckendes Bild am Himmel: Fünf riesige Kräne drehen sich auf den drei Baustellen vor dem Bahnhof, die zu dem Projekt „Urban Soul“ gehören. Sie hieven Fertigbauteile und große Behälter mit Fertigbeton auf die verschiedenen Ebenen, wo eifrig gebohrt und gehämmert wird. Nach Monaten, in denen im Untergrund und am Fundament gearbeitet wurde, hat nun der Hochbau begonnen und gleich Fahrt aufgenommen.

Im April oder Mai nächsten Jahres, so Geschäftsführer Bastian Julius vom Büro „Die Developer“ aus Düsseldorf, soll als erstes der drei Gebäude der Büro- und Geschäftskomplex samt Parkhaus an der Rabinstraße eröffnen. Das Hotel und das Geschäftshaus („Lifestyle-House“) werden anschließend fertiggestellt. Wegen Problemen mit dem U-Bahn-Bauwerk und dem Untergrund haben sich die Arbeiten an diesen beiden Gebäuden verzögert und auch für Mehrkosten gesorgt, wie Julius bestätigte. Die seien bei einem Projekt dieser Größe – das Investitionsvolumen wurde zu Beginn einmal mit 100 Millionen Euro angegeben – aber auch normal.

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Ursprünglich sollte das Vorhaben zum Jahreswechsel 2019/ 2020 abgeschlossen sein. Aber es gab Schwierigkeiten. „Was wir im Untergrund vorgefunden haben, hat nicht immer zu den Plänen gepasst“, erklärte der technische Projektleiter Ronald Pletsch. An der einen Stelle habe es deutlich mehr Bewehrungen aus Stahl im Beton gegeben, an einer anderen deutlich weniger. Deshalb habe man nacharbeiten müssen, um die Tragfähigkeit zu erhöhen. Seit einem Monat wird nun in die Höhe gebaut, die Konturen der drei Gebäudeteile und der Piazza an der Maximilianstraße sind inzwischen erkennbar. „Mehr als 100 Bauarbeiter aus 15 Gewerken sind täglich im Einsatz“, erklärte Julius.

Hotel fast fertig

Von dem „Lifestyle House“ gegenüber dem Maximiliancenter mit seinen geplanten zwei Etagen und einem Staffelgeschoss ist die Decke des ersten Stockwerks weitgehend fertiggestellt. Gleiches gilt für das benachbarte Hotel, das vier und fünf Etagen haben wird. Dort werden mit Hilfe von Kränen gerade Etage für Etage die Nasszellen in die insgesamt 235 Zimmer eingebaut. „Die Nasszellen werden fertig gefliest und mit allen Installationen und Rohrleitungen angeliefert“, berichtete Pletsch. „Die Etagendecken werden etwas überhöht gebaut. Sie setzen sich nach dem Aufstellen der Zellen“, so der Projektleiter.

Der technische Projektleiter Ronald Pletsch erläuterte den Stand der Bauarbeiten und die weiteren Planungen.

Der Büro- und Geschäftskomplex besteht aus fünf Geschossen und einem Staffelgeschoss. Dort sind die Büroflächen nach Angaben von Julius bereits alle vermietet, außerdem werden dort ein Möbel- und Einrichtungshaus und ein Café sowie weitere Einzelhändler einziehen. Das Parkhaus hat Platz für 300 Autos und 250 Fahrräder. „Das Staffelgeschoss mit seiner 200 Quadratmeter großen Terrasse und einem traumhaften Blick auf das Siebengebirge wird eine Eventlocation“, verriet der Geschäftsführer.

„Lifestyle-House“ und Hotel erhalten mit Rücksicht auf die denkmalgeschützten Gebäude in der Umgebung hochwertige Klinkerfassaden. Hersteller aus ganz Europa, so Julius, hätten Handmuster angefertigt. Am Ende habe man sich nach mehreren Runden für Backsteine entschieden, die in einem Zwei-Brand-Verfahren ihre charakteristische Oberfläche und Färbung erhalten. Am Montagabend wurde ein Fassadenmodell mit zwei verschiedenfarbigen Klinkern, das rund 50 000 Euro gekostet hat, der Politik präsentiert. Durch normale und zurückspringende Fugen sollen die Fassaden unterschiedliche Schattierungen erhalten.