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Bangen um ArbeitsplätzeNächste Modekette insolvent – etliche Filialen in Bonn und NRW betroffen

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Die Modehauskette Sinn (hier eine Filiale am Willy-Brandt-Platz in Essen)  ist insolvent.

Die Modehauskette Sinn (hier eine Filiale am Willy-Brandt-Platz in Essen) ist insolvent.

Mehr als 41 Modehäuser betreibt Sinn in Deutschland – die meisten davon in NRW. Auch in Bonn bangen Mitarbeitende um ihre Jobs.

Die Modekette Sinn ist pleite. Das Unternehmen mit Sitz in Hagen hat Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Das zuständige Amtsgericht hat diesen Antrag genehmigt, teilte das Modehaus mit.

Für die rund 1500 Beschäftigten, die meisten Filialen befinden sich in Nordrhein-Westfalen, heißt es nun erneut Bangen um Arbeitsplätze. Die Modekette hatte bereits in den Jahren 2008, 2016 und letztmals in der Corona-Pandemie 2020 Insolvenz angemeldet. Zwischenzeitlich hieß das Modehaus auch SinnLeffers, gehörte einige Jahre zum ebenfalls mehrfach insolventen Karstadt-Konzern.

Modehaus Sinn will möglichst viele Standorte und Arbeitsplätze retten

Nun ist Sinn erneut zahlungsunfähig. Man sehe aber gute Chancen, das Unternehmen zu retten und strebe eine zügige Restrukturierung an. Ziel sei es, möglichst viele Standorte und Arbeitsplätze zu erhalten, sagte der beauftragte Rechtsanwalt Jan Ockelmann.

Eine der wirtschaftlich bedeutendsten Filialen befindet sich am Münsterplatz, mitten in der Bonner Innenstadt. Der Standort in Bonn in der Remigiusstraße wird von Sinn bereits seit mehr als 85 Jahren betrieben.

Modehaus Sinn betreibt die meisten Filialen in NRW

Weitere Häuser befinden sich etwa in Kleve, Monheim, Aachen, Recklinghausen, Essen, Bielefeld – und gleich mehrere am Hauptsitz in Hagen. Aber auch in Hamburg, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Sachsen und Sachsen-Anhalt betreibt das Modehaus Filialen. Insgesamt sind es 41 Läden deutschlandweit.

In Brühl hatte das Modehaus Sinn eine Filiale im ehemaligen Kaufhof-Gebäude nach nur kurzer Öffnung im Juli 2022 wieder geschlossen.

Modekette Sinn nennt Gründe für die Insolvenz

Als Gründe für die Einreichung der Insolvenz gaben die Verantwortlichen die geänderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und einmalige Sondereffekte an. Durch technische Mängel und Wasserschäden hätten zeitweise ganze Häuser geschlossen werden müssen. Die dadurch verursachten Umsatzrückgänge hätten schließlich nicht mehr aufgefangen werden können.

Nach der letzten Insolvenz 2020 hatte sich das Unternehmen wieder gefangen und befand sich auf Wachstumskurs. Das Modehaus hatte sogar sieben Standorte in NRW von der Textilkette Mensing übernommen. Die neue Pleite dürfte bei den Beschäftigten nicht für Beruhigung sorgen.