Die Tierschutzorganisation bezeichnet das Vorgehen als „grausam“ und sieht einen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz.
Mit Schaufel erschlagenPeta erstattet Strafanzeige gegen Bonner Polizisten wegen getöteter Ratte
Ein Bonner Polizist hat eine Ratte vor einer Polizeiwache mit einer Schaufel erschlagen. Die Tierschutzorganisation Peta hat deshalb Strafanzeige gegen den Beamten erstattet.
Der Fall erlangte durch das Handyvideo eines Dritten öffentliche Aufmerksamkeit. In dem Video vom 2. März sind mehrere Polizisten vor der Polizeiwache des Bonner Stadtteils zu sehen. Ein Beamter schlägt mit einer Schaufel auf einen Karton, der durch die Wucht hochgeschleudert wird. In dem Moment wird das sich windende Tier sichtbar. Der Polizist setzt dann mit der Schaufel mehrmals nach, bis die Ratte sich nicht mehr bewegt.
Ratte erschlagen: Peta erstattet Strafanzeige gegen Bonner Polizeibeamten
„Ratten sind fühlende Lebewesen, wie Hunde und Katzen auch. Würde auf offener Straße eine Katze so grausam erschlagen und getötet werden, wäre der Aufschrei groß“, teilt Annika Lewald, Fachreferentin für Peta Deutschland, mit.
Die Tierschutzorganisation appelliert an die Bevölkerung, Ratten und Mäuse nur mit Lebendfallen einzufangen. „Der Polizist hätte in diesem Fall einen Tierarzt für eine fachkundige Meinung konsultieren müssen“, fordert die Fachreferentin. Grundlage für die Anzeige sei Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes, der für Tierquälerei eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe vorsehe.
Bad Godesberg: Gebäudekomplex von Ratten befallen
Polizeisprecher Simon Rott erläuterte gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ am 6. März die Hintergründe, nachdem das Video rege diskutiert worden war. Die Polizeiwache, die sich auch in einem Wohngebiet befinde, habe derzeit einen Rattenbefall zu bekämpfen. Aus diesem Grund seien professionell Giftfallen ausgelegt worden.
Den Angaben zufolge handele es sich bei der Ratte in dem Video um eine sterbende Ratte, die einen Giftköder gefressen haben soll. Die Polizisten hätten das Tier schnellstmöglich von ihrem Leid befreien wollen. Laut Rott wurde die Staatsanwaltschaft eingeschaltet, um den Sachverhalt einer rechtlichen Prüfung zu unterziehen.