Eitorfs ZukunftGemeinderat stimmt knapp für Handlungskonzept
Eitorf – Das Integrierte Handlungskonzept (InHK) soll weiter verfolgt werden. Das beschloss der Gemeinderat in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause. Einigkeit darüber herrschte aber nicht: Mit 17 zu 14 Stimmen fiel die Entscheidung, ein Gestaltungskonzept für den Marktplatz und die Brückenstraße auch in der niedrigen Förderstufe C weiter zu planen und einen erneuten Förderantrag zu stellen. CDU, FDP, UWG und Bürgermeister Rainer Viehof stimmten dafür, SPD, FDP, Grüne und BfE dagegen.
Ähnlich sah es bei der Sanierung des Eipstraßenquartiers aus. Für die Fortführung des zuvor ruhend gestellten Projekts stimmten 19 Ratsmitglieder (CDU, FDP, BfE, UWG) und der Bürgermeister, acht Fraktionsmitglieder der SPD und zwei der FDP waren dagegen, die Grünen enthielten sich. Nur der Umbau des Theaters am Park wurde einstimmig beschlossen.
Die SPD hält den Ausbau von Kitas und Schule für wichtiger
Durch das mehrheitliche „Ja“ für alle Projekte kann die Gemeinde nun weiter planen und sich erneut für eine Finanzspritze in Millionenhöhe vom Land bewerben. Wäre auch nur eines der Projekte abgelehnt worden, hätte das InHK begraben werden müssen. „Jeder wusste doch: Wenn eine Sache kippt, dann kippt alles“, lobte Bürgermeister Rainer Viehof nach der Sitzung die Mehrheitsentscheidung.
Auch CDU-Fraktionschef Toni Strausfeld zeigte sich erleichtert: „Eine Zerstückelung der Teilprojekte würde doch ins Nichts führen.“
SPD-Fraktionsvorsitzende Sara Zorlu gab im Gespräch mit dieser Zeitung erneut zu bedenken, dass die Planungskosten nicht erstattet würden, sollte die Förderung abgelehnt werden. Das sei auch wahrscheinlich, da „die anderen Fraktionen relativ gönnerhaft Einzelhandel in den Außenort schieben“, das sei aber förderschädlich.
Man solle lieber die Hausaufgaben bei dringenderen Dingen machen, forderte Zorlu und nannte Kitas und den ihrer Meinung nach lange überfälligen Anbau der Sekundarschule. Auch sei die Akzeptanz für das Marktplatz-Projekt fraglich.
Bürgermeister Viehof glaubt die Eitorfer auf seiner Seite
Viehof hält dagegen: Die Bevölkerung sei nicht mehr so zurückhaltend, sondern durch den Bürgerentscheid enger am Thema dran. „Ich glaube, dass wir auf breiter Basis eine Planung entwickeln können.“
Das solle jetzt zügig geschehen, Bürger und Geschäftsleute will er einbeziehen. Ein Vorentwurf für den Marktplatz wurde bereits in Auftrag gegeben. Der soll die Basis bilden, um weitere Entwicklungen planen zu können.
Viehof kann sich durchaus vorstellen, dass keine 60 Parkplätze auf dem Marktplatz bleiben müssen, sondern dass man sich in der Mitte bei 30 treffe. Die könnten dann eine dauerhafte Lösung auch für Zulieferer sein, damit „der Bereich, der an den Geschäften vorbeiführt frei von Verkehr bleibt“.