„Besitzen heißt für mich teilen“Burgherr lädt 200 Gäste zum Jubiläum Dattenfelds ein
Windeck – Mehr als 200 Gäste kamen am Samstag in die Burg Dattenfeld, um das 400-jährige Bestehen des Anwesens zu feiern. Burgherr Axel Schönfelder begrüßte seine Gäste auf dem Gelände der „alten Dame“, wie er die Burg liebevoll nennt. Der 54-jährige Unternehmer aus Sankt Augustin, der Firmen in Hennef und Troisdorf betreibt, wollte die Feier auch als Dankeschön verstanden wissen. Schließlich hätten die Dorfbewohner ihn sehr rasch und unkompliziert in ihre Gemeinschaft aufgenommen.
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Schönfelder hat seit dem Kauf der Immobilie viel Zeit und Geldin die Burg und die Außenanlagen gesteckt und beim Renovieren bisher verborgene Gebäudeteile freigelegt. Inzwischen hat er sein Herz an die alte Dame verloren und fühlt sich so wohl, dass entgegen früheren Plänen die Burg sein Wohnsitz werden soll. Für die Windecker soll sich dadurch nichts ändern. Die Burg soll auch künftig für Veranstaltungen und Hochzeiten zur Verfügung stehen.
„Ich freue mich vor allem darüber, so den Menschen eine Freude zu machen“
„Ich freue mich vor allem darüber, so den Menschen eine Freude zu machen. Besitzen heißt für mich teilen, und Geld können wir alle nicht essen“, sagte Axel Schönfelder. Als Ehrengast begrüßte Schönfelder die 95-jährige Vera Lwowski-Caminneci, die in der Burg geboren wurde und Jahrzehnte dort lebte. Schönfelder: „Ich werde es nicht schaffen, wie Sie hier 50 Jahre zu wohnen, es sei denn, ich werde 104 Jahre alt.“
Mit einem ökumenischen Gottesdienst, bei dem der junge Chor Chorios für die musikalische Gestaltung sorgte, waren die Feierlichkeiten eröffnet worden. Anschließend trug das Siegtaler Bläsercorps mit seinem neuen Dirigenten Marco Lichtenthäler (35), der seit einem Jahr auch Landesmusikdirektor von Rheinland-Pfalz ist, und mehr als 40 Musikern ein Potpourri von Unterhaltungsmelodien von Abba bis zur böhmischen Blasmusik vor. Am Sonntag stand das Fest im Zeichen der Kinder. Neben zahlreichen Spielen hatte Schönfelder für alle ein Präsent parat und überreichte jedem kleinen Besucher ein Malbuch. Das hatte er eigens von seinem Hennefer Designer Jonas Habbel entwerfen und in einer Auflage von tausend Stück drucken lassen. Montag und Dienstag finden zwei weitere Konzerte statt, eines mit Tenor Hubert Grunow, das andere mit den „Zaiten-Pfeifern“.
10 Jahre hat der Burgbau gedauert
Zehn Jahre lang gedauert hatte der Bau der Burg Dattenfeld, mit dem 1619 begonnen wurde. Lange ging man davon aus, dass Pfarrer Johann Robens die Burg errichtet hatte. Wahrscheinlich war es aber nicht Johann Robens, sondern sein Bruder Jakob, der in Windeck Gerichtsschreiber war. Die Burg wurde 1840 durch An- und Umbauten erweitert. 1921 erwarb die Familie Caminneci, das Anwesen. Vera Lwowski-Caminneci wuchs dort zusammen mit ihrem Bruder Manfred auf. Mit seinen Türmchen präsentiert sich das alte Gemäuer auch heute noch wie ein Herrensitz.